Warum ich als Landrat zurücktrete.
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vor 4 Monaten
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Heute habe ich meinem engsten Kreis meine Entscheidung
mitgeteilt, als Landrat vorzeitig auszuscheiden. Bedrohung.
Beschimpfung. Hass, Hetze und persönliche Diffamierungen. Eine
laut schweigende Mehrheit, die dies kommentarlos zulässt. Aber
auch mangelnder Gestaltungswille auf regionaler Politikebene
generell, konservative Bewahrungsmehrheiten und eine mangelhafte
Unterstützung der Landkreise und Kommunen durch den Freistaat
haben zu diesem Schritt geführt.
Mehrheiten habe ich zu akzeptieren. Ich bin Demokrat. Ich bin
unabhängig und hänge an keinem Amt, wenn sich das, was ich tue,
nicht mit dem deckt, was ich denke und wofür ich stehe. Nicht für
Geld und oder eine Pension. Ich will gestalten. Nicht
durchhalten.
Wir brauchen Veränderung, neue Mobilität, neue Energie, neue
Ideen, wie wir künftig arbeiten wollen. Dies alles lag auf dem
Tisch. Wir haben die Möglichkeiten und den Mut. Dennoch wurde
dies alles bekämpft. Um stattdessen über die Frage zu
diskutieren, ob ein Landrat nicht arbeitet, wenn er die Mercedes
S-Klasse nebst Fahrer ablehnt. Oder wenn er für Erneuerbare eine
Lanze bricht, während der Stammtisch den Diesel feiert. Oder,
wenn er sich in Netzwerken nicht einfach nur artig beschimpfen
lässt.
Ich danke allen Unterstützern, allen Mitarbeitenden, die sich in
so kurzer Zeit so sehr auf den Weg gemacht haben, Dinge zu
verändern. Macht weiter. Es hängt nicht an einem. Es ist das Werk
von vielen! Lasst Euch also trotz allem nicht entmutigen. Ich
habe ein neues Bild von diesem Amt gewonnen. Und das ist
fortschrittlich, veränderungswillig und dabei, sich aus der
Lähmung zu befreien. ich wünsche dabei alles Gute
weiterhin.
Ich selbst werde weiter tun. Aber anders. Wer das unterstützen
will, sollte ich man mit dem denkwerkOst e.V. beschäftigen. Es
wird Zeit, andere Wege zu finden, wenn wir nicht hoffnungslos
abgeschlagen enden wollen. Der Landkreis hat ein großes Potenzial
an Machern, Denkern, Unternehmern, Vereinen, Initiativen. Kurz:
An Menschen die etwas wollen. Verschweigen wir unsere Zukunft
nicht aus Angst vor den Lauten. Schimpfen wir nicht alles kurz
und klein. Haben wir Mut und machen wir etwas. Sonst nämlich
machen es andere.
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