Best-of: Marco Schreyl - Warum war lange nicht "Alles gut?"

Best-of: Marco Schreyl - Warum war lange nicht "Alles gut?"

Ich wollte allein sein mit der Krankheit meiner Mutter!
35 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat
Moderator und Bestsellerautor Marco Schreyl erzählt Bärbel Schäfer
von seiner sehr glücklichen Kindheit in der DDR und wie die gute
Beziehung zu seiner Mutter durch die Krankheit Chorea Huntington
fast zerbrach. In seinem Buch "Alles gut? Das meiste schon!"
erzählt Marco Schreyl eindringlich, wie schwierig der Umgang mit
der Krankheit und der so veränderten Mutter war. Die schlichte
Frage »Alles gut?« ist mittlerweile eine der beliebtesten
Begrüßungsformeln – aber was bitte soll man darauf antworten? Marco
Schreyl kann sich an eine Zeit erinnern, in der überhaupt nicht
alles gut war, in der ihn die Sorge um seine Mutter fast erdrückte,
ihm aber nichts anderes übrigblieb, als trotzdem zu funktionieren
und in die Kamera zu lächeln. Im Sommer 2015 stand es fest: Marcos
Mutter hat Chorea Huntington, eine erbliche Erkrankung des Gehirns,
die in Demenz mündet und zwangsläufig zum Tod führt. Auch vor der
Diagnose war klar, dass etwas nicht stimmte; dass seine Mutter
schon eine Weile nicht mehr die Person war, die er geliebt und die
immer eine große Rolle in seinem Leben gespielt hatte. Der Versuch,
sich diese Nähe zu erhalten, für seine Mutter da zu sein, würde ihn
in den nächsten Jahren an seine Grenzen bringen. Nach und nach
macht die Krankheit jedes Kümmern, jede Kommunikation unmöglich –
und wie vor ihm schon sein Vater muss auch Marco einsehen, dass er
nur verlieren kann. Dass er sich selbst schützen muss, auf eine
konsequente und brutale Art: indem er sich zurückzieht. Marcos
Mutter stirbt 2021, und für Marco beginnt die eigene
Auseinandersetzung mit den Jahren der Krankheit. Und mit den Jahren
davor. Er erinnert sich an seine Jugend in Thüringen und Urlaube an
der Ostsee, an seine Eltern als junge, energiegeladene Menschen,
die Großes vorhatten im Leben. Daran, wie die junge Familie die
Wende erlebt, wie er selbst aufbricht, in die Öffentlichkeit und in
die Medien – wo er Jahre später auf die Frage »Alles gut?« nur so
antworten kann: »Alles nicht, aber das meiste schon!«

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