Wann kommt die Feststoffbatterie, Herr Janek?
43 Minuten
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vor 3 Monaten
Autohersteller investieren Hunderte Millionen Euro in die
Entwicklung eines neuen Batterietyps. Jürgen Janek, der die
deutsche Forschung an Festkörperakkus koordiniert, sieht große
Fortschritte, aber keine rasche Serienenführung. Alle paar Wochen
sorgen Batterien für Aufregung an den Börsen. Dann hat wieder ein
Autohersteller angekündigt, demnächst ein Elektroauto mit mehr als
1000 Kilometer Reichweite auf den Markt zu bringen. Oder ein
Zulieferer von Apple meldet, er habe einen technologischen
Durchbruch bei den Akkus erzielt. Fast immer steckt hinter solchen
Nachrichten die Feststoffbatterie, eine Technologie, in die
mittlerweile hunderte Millionen Euro Forschungsgeld rund um den
Globus flossen – und die noch immer nirgends in großen Stückzahlen
produziert wird. Dennoch: Der Festkörperakku ist und bleibt der
Heilige Gral der Batterieentwickler. Warum das so ist, diskutieren
wir in dieser D:Economy-Folge mit Jürgen Janek, der Physikalische
Chemie an der Justus-Liebig-Universität Gießen lehrt und forscht.
Janek gehört weltweit zu den renommiertesten und auch meist
zitiertesten Forschern seines Fachgebiets, er koordiniert in
Deutschland seit 2018 das mit Bundesmitteln finanzierte
Forschungscluster „FestBatt“. Von ihm wollen wir wissen, was denn
überhaupt so großartig an dem neuen Batterietyp wäre und ob wir
schon bald auf einen Wunderakku hoffen dürfen. Tatsächlich, so
Janek, haben Feststoffbatterien das Potential, auf gleichem Raum
zwei- bis dreimal so viel Strom zu speichern wie die besten heute
bekannten Lithium-Ionen-Akkus. Zudem könnten Festkörperakkus sehr
hohe Ladeleistungen aushalten, ohne vorzeitig zu altern. Im Labor
seien in den vergangenen Jahren große Fortschritte erzielt worden.
Doch mit großen Stückzahlen solle man in diesem Jahrzehnt nicht
mehr rechnen, da sich die Fertigungsverfahren noch in einem frühen
Entwicklungsstadium befinden. Die deutsche Forschung sei auf jeden
Fall mittlerweile auf Augenhöhe mit asiatischen Ländern. Allerdings
droht nun eine drastische Kürzung der Forschungsmittel. Seine
Kollegen im Ausland würden nicht verstehen, dass „eine
Industrienation, wie wir es sind, sich leistet, zehn Jahre und
länger, eine Aufholjagd finanziert zu haben, dann das auch
tatsächlich zu einem gewissen Grad erreicht und dann aber plötzlich
sagt, das wollen wir und können wir jetzt nicht mehr finanzieren“.
Entwicklung eines neuen Batterietyps. Jürgen Janek, der die
deutsche Forschung an Festkörperakkus koordiniert, sieht große
Fortschritte, aber keine rasche Serienenführung. Alle paar Wochen
sorgen Batterien für Aufregung an den Börsen. Dann hat wieder ein
Autohersteller angekündigt, demnächst ein Elektroauto mit mehr als
1000 Kilometer Reichweite auf den Markt zu bringen. Oder ein
Zulieferer von Apple meldet, er habe einen technologischen
Durchbruch bei den Akkus erzielt. Fast immer steckt hinter solchen
Nachrichten die Feststoffbatterie, eine Technologie, in die
mittlerweile hunderte Millionen Euro Forschungsgeld rund um den
Globus flossen – und die noch immer nirgends in großen Stückzahlen
produziert wird. Dennoch: Der Festkörperakku ist und bleibt der
Heilige Gral der Batterieentwickler. Warum das so ist, diskutieren
wir in dieser D:Economy-Folge mit Jürgen Janek, der Physikalische
Chemie an der Justus-Liebig-Universität Gießen lehrt und forscht.
Janek gehört weltweit zu den renommiertesten und auch meist
zitiertesten Forschern seines Fachgebiets, er koordiniert in
Deutschland seit 2018 das mit Bundesmitteln finanzierte
Forschungscluster „FestBatt“. Von ihm wollen wir wissen, was denn
überhaupt so großartig an dem neuen Batterietyp wäre und ob wir
schon bald auf einen Wunderakku hoffen dürfen. Tatsächlich, so
Janek, haben Feststoffbatterien das Potential, auf gleichem Raum
zwei- bis dreimal so viel Strom zu speichern wie die besten heute
bekannten Lithium-Ionen-Akkus. Zudem könnten Festkörperakkus sehr
hohe Ladeleistungen aushalten, ohne vorzeitig zu altern. Im Labor
seien in den vergangenen Jahren große Fortschritte erzielt worden.
Doch mit großen Stückzahlen solle man in diesem Jahrzehnt nicht
mehr rechnen, da sich die Fertigungsverfahren noch in einem frühen
Entwicklungsstadium befinden. Die deutsche Forschung sei auf jeden
Fall mittlerweile auf Augenhöhe mit asiatischen Ländern. Allerdings
droht nun eine drastische Kürzung der Forschungsmittel. Seine
Kollegen im Ausland würden nicht verstehen, dass „eine
Industrienation, wie wir es sind, sich leistet, zehn Jahre und
länger, eine Aufholjagd finanziert zu haben, dann das auch
tatsächlich zu einem gewissen Grad erreicht und dann aber plötzlich
sagt, das wollen wir und können wir jetzt nicht mehr finanzieren“.
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