Uber und die Taxibranche. Erst Feind, jetzt Partner? - mit Christoph Weigler (Uber)

Uber und die Taxibranche. Erst Feind, jetzt Partner? - mit Christoph Weigler (Uber)

48 Minuten

Beschreibung

vor 3 Monaten

Es gibt Feindschaften, die haben eine besondere Schärfe. Dazu
gehörte jahrelang die Beziehung zwischen Uber und der deutschen
Taxibranche. Vor zehn Jahren erklärte Travis Kalanick, Gründer
und damals CEO von Uber, man kämpfe gegen ein "Arschloch namens
Taxi". Die deutsche Taxibranche warf dem neuen Konkurrenten
Preisdumping vor und klagte gegen das Unternehmen.


"Wir haben in der Vergangenheit sicherlich Probleme gehabt,
Taxifahrer dafür zu begeistern, mit uns zusammenzuarbeiten", sagt
Uber-Deutschlandchef Christoph Weigler im ntv-Podcast "Startup -
Jetzt ganz ehrlich". "Ganz ursprünglich auch selbst verschuldet,
weil wir uns nicht smart positioniert haben gegenüber dem Taxi,
oft auch in den ganz frühen Tagen noch mit dem alten CEO. Da
wurde Uber als Antagonist zu dem rückständigen Taxigewerbe
positioniert. Das war nicht hilfreich. In den letzten fünf, sechs
Jahren haben wir uns stärker darauf fokussiert, die Branche als
Geschäftspartner zu gewinnen."


Uber ist inzwischen in mehr als 10.000 Städten und 70 Ländern
aktiv - und setzt in Deutschland neuerdings auf eine Kooperation
mit der Taxibranche, die App soll für alle Taxiunternehmer
geöffnet werden. Der Konzern versucht Fahrer und Fahrerin mit
zusätzlichen Erlösquellen auf seine Plattform zu holen, ohne
langfristige Verträge oder monatliche Gebühren. "Die Taxifahrer
kriegen so Zugang zu einer ganz anderen Kundengruppe", sagt
Uber-Deutschlandchef Weigler: "Sehr technologieaffine junge
Menschen, aber auch natürlich internationale Gäste."


Michael Oppermann, der Geschäftsführer des Bundesverbands Taxi
und Mietwagen, ist allerdings skeptisch: "Uber hat sehr
vollmundig gesagt: Jetzt ist die App deutschlandweit verfügbar.
Uber hat aber die Partner im ländlichen Raum noch gar nicht
gewonnen. Das heißt, es ist mal wieder eine Ankündigung, wo die
Taten noch folgen müssen und wir sind sehr gespannt darauf. Es
wird einzelne Unternehmen geben, die eine Kooperation eingehen,
aber eine Flächendeckung, wie das Taxigewerbe es anbietet, davon
ist Uber im Moment noch meilenweit entfernt."


Christoph Weigler steht inzwischen seit neun Jahren an der Spitze
von Uber-Deutschland. Im Podcast "Startup - Jetzt ganz ehrlich"
verrät er, wo die Reise hingehen soll und wie man den
kalifornischen Kollegen erklärt, dass im fernen Deutschland viele
Dinge anders laufen als in den USA. Außerdem erklärt er, warum er
denkt, dass wir bald alle in Robotertaxis durch die Gegend fahren
und wie es zu den "mafiösen Strukturen" in Berlin kommen konnte:
In der deutschen Hauptstadt soll zwischenzeitlich jeder vierte
Fahrer von Fahrdienstvermittlern ohne die dafür notwendige
Genehmigung unterwegs gewesen sein. Rund 1.700 illegale Autos
wurden stillgelegt.


"Startup - jetzt ganz ehrlich" - der Podcast mit Janna Linke. Auf
RTL+ und überall, wo es Podcasts gibt: Amazon Music, Apple
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