Folge 14: Wissend visualisiert – Wissens- und Datenvisualisierungen in der Kunstgeschichte

Folge 14: Wissend visualisiert – Wissens- und Datenvisualisierungen in der Kunstgeschichte

54 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat

In dieser Folge spricht Jacqueline Klusik-Eckert mit Dr. Linda
Freyberg über die Herausforderungen und Potenziale der Wissens-
und Datenvisualisierung in der Kunstgeschichte. 


Obwohl die Beschreibung und Interpretation visueller Systeme
zentrale Elemente der Kunstgeschichte sind, fällt es vielen
schwer, mit digitalen Visualisierungen umzugehen. Dazu gehört
neben dem Interpretieren der Grafiken auch das Verwenden von
Wissensvisualisierungen, um komplexes historisches Wissen wie zum
Beispiel Objektbiographien darzustellen. Warum verwenden
Kunsthistoriker diese Formen der Informationsübermittlung so
selten? Fehlt das nötige Wissen oder die richtige Terminologie?


Dr. Freyberg erklärt, dass Visualisierungen unterschiedliche
Funktionen erfüllen können: explorativ zur Analyse oder
interpretativ zur Erklärung. Dabei stellt sich die Frage, was
eine effektive und gute Visualisierung ausmacht und ob der
Kunstgeschichte eine neue Diagrammatik fehlt, um die Waage
zwischen Komplexitätsreduktion und Wissensrepräsentation zu
halten. Im Gespräch wird deutlich, dass viele unterschiedliche
Expert*innen für die Erstellung von Visualisierungen notwendig
sind, da heterogenes, spezifisches Fachwissen benötigt wird:
Konzeption, technischer Aufbau und Nutzeroberfläche liegen am
besten in der Hand eines interdisziplinär aufgestellten Teams.
Viele Visualisierungen sind datengetrieben und darüber hinaus
spezifisch für einzelne Projekte konzipiert, was eine
Generalisierung mancher Anwendungen nicht möglich macht.


Dabei sind Datenvisualisierungen ein mächtiges
Kommunikationsmittel, um komplexe Sachverhalte verständlich zu
machen. Sie ermöglichen es, Strukturen aufzuzeigen und große
Datenmengen zugänglich zu machen. Obwohl diese Fähigkeiten oft
als Zukunftskompetenzen gepriesen werden, gehören sie noch nicht
zum Repertoire der Kunstgeschichte. Dr. Linda Freyberg zeigt
dabei eindrucksvoll, wie Kunsthistoriker*innen zur Entwicklung
und Interpretation von Visualisierungen beitragen können und
warum man ein tiefes Domänenwissen braucht, um gute
Wissensvisualisierungen zu schaffen.


Dr. Linda Freyberg ist Wissenschaftlerin am DIPF
Leibnitz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation,
Abteilung Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung. In
ihrer Dissertation „Ikonizität der Information“ hat sie sich mit
dem epistemischen Potenzial von Bildlichkeit und den
unterschiedlichen Ausdrucksformen von Visualisierungen
beschäftigt.


Begleitmaterial zu den Folgen findest du auf der Homepage unter
https://www.arthistoricum.net/themen/podcasts/arthistocast


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https://doi.org/10.11588/heidicon/1738702


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