Folge 136 - Borgward Isabella (1954-1962)
Borgward Isabella – Die Schöne aus Bremen In der …
29 Minuten
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vor 2 Monaten
Borgward Isabella – Die Schöne aus Bremen In der Geschichte der
deutschen Nachkriegszeit markierte das Jahr 1954 den
Wiederaufschwung. Am 4. Juli wurde Deutschland in Bern
Fußball-Weltmeister und bereits wenige Wochen vorher tat sich in
Bremen-Seebaldsbrück Erstaunliches: Ab dem 10. Juni wurde in der
vom Krieg mächtig mitgenommenen Borgward-Fabrik die neue Generation
des Hansa 1500 gebaut. Dieser neue 1500 wurde das Traumauto des
Wirtschaftswunders und hörte später auf den Namen Isabella. Sie
ließ das Herz der deutschen Männer höherschlagen - und später, als
Cabrio, auch das Herz der deutschen Frauen. Konzipiert wurde die
Isabella, die es als Limousine, Coupé, Cabrio, Kombi und Pick-up
gab, von Carl F.W. Borgward. Borgward war ein genialer
Konstrukteur, aber auch seit 1937 NSDAP-Mitglied, in seinen
Autofabriken mussten Tausende Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge
während des Krieges Fahrzeuge für die Wehrmacht bauen.
Dementsprechend wurde Borgward nach dem Krieg von den Amerikanern
interniert, kam aber nach neunmonatiger Haft als „Mitläufer“
deklariert wieder frei. Er durfte nun in seine Fabrik zurückkehren
und wieder Autos bauen. In der Zeit im Internierungslager soll er
die Isabella entworfen haben. Angeblich hat er von den GIs
amerikanische Autozeitschriften bekommen, was angesichts der
üppigen Linienführung und dem vielen Chromschmuck tatsächlich
stimmen könnte. Mit bis zu 80 PS war die Isabella gut motorisiert,
sie ist bis heute ein ziemlich problemloser Oldtimer mit haltbarer
Mechanik. Mehr als 200.000 Exemplare wurden gebaut – sie war ein
großer Verkaufserfolg, auch auf dem US-Markt. Doch Borgward konnte
das nicht ökonomisch nutzen, er verzettelte in einer ineffizienten
Firmenstruktur, dem großen Borgward P 100 und einem
Hubschrauberprojekt. Der Bremer Senat stützte den größten örtlichen
Arbeitgeber noch mit Millionenbeträgen, aber 1961 kam das
finanzielle Aus. Die Isabella wurde noch bis 1962 gebaut. Die
Produktionsanlagen gingen dann nach Mexiko und seit 1978 laufen in
den Borgward-Hallen Mercedes-Modelle vom Band. Was das alles mit
Borg Warner, Novotex und Bakelit zu tun hat, erfahrt ihr in diesem
Podcast.
deutschen Nachkriegszeit markierte das Jahr 1954 den
Wiederaufschwung. Am 4. Juli wurde Deutschland in Bern
Fußball-Weltmeister und bereits wenige Wochen vorher tat sich in
Bremen-Seebaldsbrück Erstaunliches: Ab dem 10. Juni wurde in der
vom Krieg mächtig mitgenommenen Borgward-Fabrik die neue Generation
des Hansa 1500 gebaut. Dieser neue 1500 wurde das Traumauto des
Wirtschaftswunders und hörte später auf den Namen Isabella. Sie
ließ das Herz der deutschen Männer höherschlagen - und später, als
Cabrio, auch das Herz der deutschen Frauen. Konzipiert wurde die
Isabella, die es als Limousine, Coupé, Cabrio, Kombi und Pick-up
gab, von Carl F.W. Borgward. Borgward war ein genialer
Konstrukteur, aber auch seit 1937 NSDAP-Mitglied, in seinen
Autofabriken mussten Tausende Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge
während des Krieges Fahrzeuge für die Wehrmacht bauen.
Dementsprechend wurde Borgward nach dem Krieg von den Amerikanern
interniert, kam aber nach neunmonatiger Haft als „Mitläufer“
deklariert wieder frei. Er durfte nun in seine Fabrik zurückkehren
und wieder Autos bauen. In der Zeit im Internierungslager soll er
die Isabella entworfen haben. Angeblich hat er von den GIs
amerikanische Autozeitschriften bekommen, was angesichts der
üppigen Linienführung und dem vielen Chromschmuck tatsächlich
stimmen könnte. Mit bis zu 80 PS war die Isabella gut motorisiert,
sie ist bis heute ein ziemlich problemloser Oldtimer mit haltbarer
Mechanik. Mehr als 200.000 Exemplare wurden gebaut – sie war ein
großer Verkaufserfolg, auch auf dem US-Markt. Doch Borgward konnte
das nicht ökonomisch nutzen, er verzettelte in einer ineffizienten
Firmenstruktur, dem großen Borgward P 100 und einem
Hubschrauberprojekt. Der Bremer Senat stützte den größten örtlichen
Arbeitgeber noch mit Millionenbeträgen, aber 1961 kam das
finanzielle Aus. Die Isabella wurde noch bis 1962 gebaut. Die
Produktionsanlagen gingen dann nach Mexiko und seit 1978 laufen in
den Borgward-Hallen Mercedes-Modelle vom Band. Was das alles mit
Borg Warner, Novotex und Bakelit zu tun hat, erfahrt ihr in diesem
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