Die Schutzstaffel der NSDAP
59 Minuten
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Interviews des ZMSBw zu Militärgeschichte, Militärsoziologie und Sicherheitspolitik: für Wissenschaft, Bundeswehr und Gesellschaft
Beschreibung
vor 4 Monaten
Auch fast 80 Jahre nach Ende des NS-Regimes ist die
Unkenntnis über die Schutzstaffel noch groß. Was war diese
Organisation? Welche Rolle spielte sie im NS-System? Wer waren
ihre Mitglieder? Für welche Verbrechen war die SS verantwortlich?
Antworten auf diese Fragen gibt Prof. Dr. Jan Erik Schulte von
der Gedenkstätte Hadamar und der Ruhr-Universität Bochum im
Gespräch mit Oberst PD Dr. John Zimmermann vom ZMSBw.
Die Entstehung der Schutzstaffel
Die SS war eine
nationalsozialistische Organisation in der Weimarer
Republik und der Zeit des Nationalsozialismus, die vor allem
Adolf Hitler als Herrschafts- und Unterdrückungsinstrument
diente. Die SS wurde am 4. April 1925 von Hitler als
persönliche Leibgarde in München gegründet, übte aber
zudem den parteiinternen „Polizeidienst“ aus. Sie unterstand
zunächst der SA. Der sogenannte
Reichsführer SS Heinrich Himmler war ab
1927 entscheidend für die Ausformung als Macht- und
Terrorinstrument. Am 30. Juni 1934 liquidierte
die SS im Rahmen des sogenannten Röhm-Putsches die
Führung der SA. Als Ergebnis dieser Aktionen erreichte
die SS die Eigenständigkeit innerhalb der NSDAP.
Da sie sich bereits als „Parteipolizei“ etabliert hatte, gelang
es ihr, die Kontrolle über das gesamte deutsche Polizeiwesen zu
erlangen und mit der Waffen-SS eine militärische Funktion
neben der Wehrmacht zu übernehmen.
Das Terrorinstrument der Naziherrschaft
Im NS-Staat war die SS das zentrale Organ für Terror- und
Unterdrückung. In ihren Verantwortungsbereich fielen ab 1934
Betrieb und Verwaltung von Konzentrations-, ab 1941 auch
von Vernichtungslagern. Sie war sowohl an der Planung als
auch an der Durchführung des Holocaust und an
iderer Völkermorde vorrangig beteiligt. Während
des Zweiten Weltkriegs war sie mit ihren
unterschiedlichen Gliederungen darüber hinaus maßgeblich
verantwortlich für beispiellose Kriegsverbrechen und
Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung im Deutschen
Reich und im besetzten Europa. Seit Kriegsende war
sie verboten und wurde in den Nürnberger
Prozessen als verbrecherische
Organisation eingestuft.
Die Gesprächspartner
Jan-Erik Schulte (geboren 1966) ist seit 2014
Leiter der Gedenkstätte Hadamar in Hessen und nach Abschluss
seiner Habilitation lehrt er seit 2016 als Privatdozent und seit
2023 als außerplanmäßiger Professor an seiner Alma mater, der
Ruhr-Universität Bochum.
Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte des
Nationalsozialismus und des Holocaust, Internationale Geschichte
und die Erinnerungskultur nach 1945 sowie Kanadische
Zeitgeschichte. Er ist Verfasser und Herausgeber mehreren
Arbeiten zur Geschichte des Nationalsozialismus und insbesondere
der SS, zuletzt veröffentlichte er die Arbeit „Mahnort
SS-Wirtschafts-Verwaltungs-hauptamt 1942-1945. Verwaltungs- und
Terrorzentrale der SS, Berlin/Leipzig 2020. Bereits 2014 gab er
zusammen mit Bernd Wegner und Peter Lieb mit „Die Waffen-SS.
Neuere Forschungen“ (Paderborn 2014) einen der wesentlichen
Sammelbände zu eben jenem Thema heraus.
Oberst PD Dr. John Zimmermann ist langjähriger
Mitarbeiter im ZMSBw. Er ist Leiter des Forschungsbereichs
Militärgeschichte bis 1945 und hat zusätzlich einen Lehrauftrag
an der Universität Potsdam.
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