Stellvertretung, Lösegeld und soziale Versöhnung
49 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Monaten
„Gott braucht keine Opfer, um zu vergeben. Er ist die Liebe.“
Solche Sätze hört oder liest man heute oft. Die Deutung des
Kreuzes als stellvertretende Strafübernahme durch Jesus ist bei
vielen in Misskredit geraden, und die Diskussion darüber
polarisiert die fromme Szene. Für die einen ist die traditionelle
Deutung Herzstück ihres Glaubens und Grund tiefer Dankbarkeit.
Für die anderen ist sie nicht mehr nachvollziehbar oder sogar
anstößig. An dieser Debatte beteilige ich mich mit der neuen
Folge von Hasophonie. Mir ist aufgefallen, dass beide Seiten in
diesem Streit oft etwas Wichtiges übersehen oder nicht genug
berücksichtigen: Sie behandeln Vergebung meist als bilaterales
Geschehen zwischen Gott und Mensch: Wie bekommt der Sünder einen
gnädigen Gott? Aber wo es Täter gibt, gibt es auch Opfer. Es geht
um ein trilaterales Geschehen zwischen Gott, Tätern und Opfern
(wobei Menschen mal das Eine, mal das Andere sind). Jede Lehre
über Sühne und Versöhnung muss sich an Vorgängen wie Sklaverei,
Genozid oder Apartheid bewähren. Und da tauchen Fragen auf wie:
Ist es recht, wenn Gott, weil er die Liebe ist, Sünden einfach so
vergibt, die gar nicht gegen ihn, sondern gegen andere Menschen
verübt wurden? Muss da nicht mehr geschehen? Mit solchen Fragen
beschäftige ich mich in dieser Folge.
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