Klebstoffe aus Hühnerfedern und Miesmuscheln

Klebstoffe aus Hühnerfedern und Miesmuscheln

Der Fraunhofer-Podcast mit Annette Weiß - Folge 03
35 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat
Klebstoffe sind fast überall enthalten: in Sportschuhen und
Smartphones, in Möbeln und Verpackungen, sogar im Automobilbereich
und in der Luft- und Raumfahrt sowie in zukunftsweisenden
Technologien, wie zum Beispiel Windrädern und Photovoltaik. Sogar
in der Medizin finden sie Anwendung: bei der Entfernung kleinster
Überbleibsel von Nierensteinen etwa oder beim Einsetzen von harten
Implantaten wie Hüftgelenken oder elastischem Gewebe wie
Herzbeutel. Hier stand die Miesmuschel Pate: Was Reeder ärgert,
nämlich das Anhaften der Muscheln an die Außen- und Unterseiten von
Schiffen, erfreut die Forscher am Fraunhofer-Institut für
Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam. Die Klebeeigenschaften
machen sie sich zunutze, um daraus die “Biotinte” für das Implantat
aus dem 3D-Druck herzustellen. Am Fraunhofer-Institut für
Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB geht man neue Wege mit
nachwachsenden statt fossilen Rohstoffen für Klebstoff: hier nutzen
die Forschenden als Ausgangsmaterial Hühnerfedern. Dr. Michael
Richter, Abteilungsleiter Bioinspirierte Chemie, und Doktorand
Andreas Schieder berichten von biobasierten Angelködern und
Veredelungsbändern im Obstanbau sowie Krabbenschalen als
zukunftsweisenden Klebstoff. “Kleben und kleben lassen” ist
scherzhaft das Motto von Prof. Dr. Andreas Groß vom
Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte
Materialforschung IFAM in Bremen. Der Abteilungsleiter
“Weiterbildung und Technologietransfer” hat kurz nach seiner
Dissertation vor 40 Jahren am IFAM begonnen und hat vor 30 Jahren
ein Personalqualifizierungssystem analog zur Schweißtechnik
aufgebaut. Er kennt die Hochleistungstechnologie Kleben von A bis
Z, vom Auto bis zur Zahnkrone, von Makro bis Mikro, vom Groben wie
in Karosserien bis zum Filigranen wie bei der Entfernung von
Nierensteinen.

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