Sabine Kraus & Wolfgang Scheffler
Gemeinwohlmethode: Bürgerbeteiligung neu denken
58 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Monaten
In der heutigen Ausgabe sprechen Sabine Kraus und Wolfgang
Scheffler über ihre Zusammenarbeit und die Entwicklung der
sogenannten Gemeinwohlmethode, einem innovativen Ansatz zur
Bürgerbeteiligung. Das Gespräch beleuchtet ihre unterschiedlichen
Herangehensweisen, ihre gemeinsamen Ziele und wie sie sich
gegenseitig ergänzen.
Sabine und Wolfgang lernten sich vor etwa vier bis fünf Jahren im
Rahmen eines Projekts zum Klimaschutz in Schorndorf kennen.
Sabine beschreibt Wolfgang als einen unkonventionellen Denker,
der intuitiv und emotional an Probleme herangeht, während sie
selbst eher rational und strukturiert arbeitet. Gemeinsam haben
sie an der Verbreitung der Gemeinwohlmethode gearbeitet, die
darauf abzielt, Bürgerbeteiligung zu fördern und bessere
kollektive Entscheidungen zu ermöglichen.
Die Gemeinwohlmethode, früher bekannt als Planungszelle mit
Bürgergutachten, ist ein Verfahren, das Bürgerinnen und Bürger
zufällig auswählt, um gemeinsam Lösungen für lokale Probleme zu
erarbeiten. Diese Methode hat sich bereits in Schorndorf bewährt,
wo sie zu positiven Ergebnissen und hoher Zufriedenheit bei den
Teilnehmern geführt hat. Die Methode ist standardisiert und
darauf ausgelegt, in kurzer Zeit effiziente Ergebnisse zu
erzielen.
Sabine und Wolfgang beschreiben, wie das Verfahren in
verschiedenen Kontexten angewendet werden kann: von
Hausgemeinschaften über Schulen bis hin zu kommunalen und
nationalen Fragestellungen. Die Methode ermöglicht es, die
kollektive Weisheit und Erfahrung der Bürger zu nutzen, um
nachhaltige und akzeptierte Lösungen zu finden.
Sabine und Wolfgang ergänzen sich durch ihre unterschiedlichen
Ansätze. Wolfgang schätzt Sabines strukturierte Vorgehensweise,
während Sabine Wolfgangs Fähigkeit bewundert, in stressigen
Situationen ruhig und gelassen zu bleiben. Beide teilen jedoch
die Überzeugung, dass Kooperation und Gemeinschaftsschaffung
entscheidend für ein gutes Leben sind.
Für Sabine bedeutet ein gutes Leben Zufriedenheit, die durch
Bewegung in der Natur, gutes Essen, finanzielle Sicherheit,
harmonische Beziehungen und Selbstbestimmung erreicht wird.
Wolfgang hingegen betont die Notwendigkeit, dass es allen
Menschen gut geht, was für ihn eine stimmige und
widerspruchsfreie Welt bedeutet.
Die Methode ist darauf ausgelegt, sowohl im Kleinen als auch im
Großen angewendet zu werden. Sie kann auf lokale Gemeinschaften,
Städte, Länder und sogar global ausgeweitet werden. Durch
Zufallsauswahl und fachliche Informationen können Bürger auch
komplexe Probleme effizient lösen. Beide betonen, dass die
Methode nicht nur für politische Entscheidungsfindung, sondern
auch für gesellschaftliche Selbstverantwortung und
Selbstwirksamkeit gedacht ist.
Sabine und Wolfgang sind überzeugt, dass die Gemeinwohlmethode
helfen kann, uns als Gesellschaft anders zu organisieren und
Probleme so zu lösen, dass alle gut mit der Lösung leben können.
Ihre Initiative, bekannt als ‚Meeting Democracy‘, zielt darauf
ab, die Methode möglichst häufig in die praktische Anwendung zu
bringen, damit viele Menschen den Prozess erleben und sich eine
andere Kultur der Beteiligung und Verständigung entwickelt.
Meeting Democracy bietet bis Ende 2024 Unterstützung zur Planung
und Durchführung der Gemeinwohlmethode für konkrete
Problemstellungen zu besonders günstigen Konditionen an.
Grundsätzlich sind alle Problemstellungen möglich, hier einige
Beispiele:
- Wie gehen wir in unserer Kommune mit Geflüchteten um?
- Wie regeln wir in unserer Hausgemeinschaft am besten die
notwendigen allgemeinen Dienstleistungen?
- Wie gestalten wir unseren Marktplatz?
- Wie organisieren wir ein Straßenfest?
- Wie stärken wir in unserem Stadtteil den gesellschaftlichen
Zusammenhalt?
- Wie beschleunigen wir in unserer Stadt den Ausbau von
Erneuerbaren Energien?
- Wie schaffen wir attraktive Freizeitangebote für die
Jugendlichen in unserem Dorf?
- Wie organisieren wir die Nahversorgung in unserem Dorf?
Interessierte können ihre Problemstellung an
info@meetingdemocracy.net senden. Sabine und Wolfgang melden sich
dann und besprechen die Details in einem Zoom-Meeting.
Für weitere Informationen besuchen Sie Meeting Democracy.
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