164 | Triple A versus genomische Zucht

164 | Triple A versus genomische Zucht

39 Minuten
Podcast
Podcaster
Der erste Podcast für Herdenmanager, Milchviehhalter und Melker

Beschreibung

vor 3 Monaten

In der heutigen Milchviehhaltung stehen Landwirte vor der
Herausforderung, Kühe zu züchten, die nicht nur leistungsstark,
sondern auch langlebig und robust sind. Wie kann das gelingen?
Diese Frage gehen wir in dieser Podcastfolge nach.


Daniel Kleemann, ein erfahrener Milchviehhalter aus Ostfriesland,
gibt tiefe Einblicke in seine eigenen Erfahrungen mit der
genomischen Zucht und der Tripple A Zucht. Auf seinem Betrieb mit
45 Milchkühen hat er sich intensiv mit beiden Zuchtmethoden
beschäftigt und dabei eine wichtige Erkenntnis gewonnen:
Nachhaltiger Erfolg in der Milchviehhaltung erfordert auch eine
Balance im Tier. Nur eine ausbalancierte Kuh kann ihre Zuchtwerte
auch in der Praxis zeigen.
Die Genomische Zucht: Fluch und Segen zugleich

Daniel Kleemann beschreibt, wie die genomische Zucht, oftmals auf
hohe Zuchtwerte setzt. Der Fokus lag plötzlich stark auf den
Tieren, die hohe Zahlen lieferten, während Kühe mit niedrigeren
Zuchtwerten in den Hintergrund traten. Das führte zu Frustration,
da auch diese Tiere sehr gute Leistungen erbrachten und gut in
den Betrieb passten.


Doch mittlerweile hat Kleemann die Vorteile der genomischen Zucht
erkannt. Durch die gezielte Untersuchung auch älterer Kühe und
die Kombination mit der aAa-Zucht kann er nun das Beste aus
beiden Welten ziehen. Die genomische Zucht bietet die
Möglichkeit, schnell Zuchtfortschritte zu erzielen, während die
aAa-Zucht für eine ausgewogene, funktionale Kuh sorgt, die auf
lange Sicht wirtschaftlich ist.
aAa-Zucht: Der Schlüssel zur Balance

Die aAa-Zucht, die den Fokus auf den Körperbau und die Balance
der Kuh legt, ist für Kleemann der Schlüssel zu einer robusten
und langlebigen Kuhherde. Durch die gezielte Zucht nach den sechs
aAa-Codes können Kühe gezüchtet werden, die nicht nur hohe
Milchleistungen erbringen, sondern auch körperlich in Balance
sind und auf Dauer funktionieren.


In der heutigen Zuchtpraxis werden sehr oft die Bullen mit hohen
Zuchtwerten und den aAa-Codes 2, 3 und 4 verwendet, die schnell
wachsende und früh reifende Kühe produzieren. Doch Kleemann
betont die Bedeutung der anderen aAa-Codes, insbesondere der 5,
die für Breite, Organraum und Fresslust sorgt. Diese
Eigenschaften sind entscheidend für die Langlebigkeit und
Robustheit der Kühe.
Der Weg zur idealen Kuh

Für Kleemann ist klar, dass jeder Betrieb individuell entscheiden
muss, welche Zuchtstrategie am besten passt. Die Kombination aus
genomischer Zucht und aAa-Zucht bietet eine vielversprechende
Möglichkeit, eine Kuh zu züchten, die sowohl leistungsstark als
auch langlebig ist. Entscheidend ist dabei, dass der Landwirt
nicht nur blind den Zuchtwerten vertraut, sondern reflektiert,
welche Eigenschaften für seinen Betrieb wirklich wichtig sind.


Abschließend appelliert Kleemann an seine Berufskollegen, sich
aktiv mit der Anpaarung für den eigenen Betrieb zu befassen und
nicht nur auf Empfehlungen zu vertrauen. Eine bewusste
Entscheidung für die richtige Zuchtstrategie kann langfristig den
Unterschied machen und zu mehr Zufriedenheit und Erfolg im
Betrieb führen.
Veranstaltungen zur Rinderzucht



Online-Event: Online-Stammtisch Rinderzucht
im Club der alten Kühe (jeden ersten Mittwoch im Monat per
Zoom) Hier kannst du dich für den Club der alten Kühe (inkl.
Stammtisch) vormerken.




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5.9.2024 auf dem Betrieb Beneken und Kleemann GbR  in
Friedeburg, Anmeldung bitte per Mail an
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