Episode 183: Auch Henker sterben (Hangmen Also Die!), 1943
Fritz Lang baut mit Bertolt Brecht die Erzählmechanik seiner
Mabuse-Filme passgenau für einen Propagandafilm gegen
Nazi-Deutschland um. Müssen wir mehr sagen?
60 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Untadelig hat sich Fritz Lang in seinem Umgang mit den Nazis
verhalten, gar keine Frage. Seine Geschichte, dass er binnen eines
Tages Deutschland verlassen hat, nachdem ihm Goebbels die Leitung
der gesamten deutschen Filmindustrie angeboten hatte, ist zwar
nachweislich geflunkert. Aber abgehauen ist er. Und in den USA hat
er während des Zweiten Weltkriegs gleich mehrere Propagandafilme
contra Nazi-Deutschland gedreht: Menschenjagd (1941), Ministerium
der Angst (1944) und diesen hier - Auch Henker sterben (1943), mit
Drehbuchbeteiligung von Bertolt Brecht. Vielleicht ist Auch Henker
sterben von Langs US-Filmen derjenige mit der größten Ähnlichkeit
zu seinen deutschen Vorkriegsfilmen: Wie in den Mabuse-Filmen baut
Lang ein dichtes Figurennetzwerk rund um das Attentat auf
Reichsprotektor Heydrich auf, das kaum eine klare Hierarchie
erkennen lässt. Er will uns auf Abstand zu den Protagonist*innen
halten, besteht auf der unbedingte Modernität des Szenarios
(Telefone! Abhörgeräte! Massenmedien!). Und er kennt die
verschiedenen Archetypen von deutschen Autoritären wie kein
Zweiter. Dass dann doch ab und an das amerikanische Melodram
störend und arg mechanisch dazwischen funkt: geschenkt.
Faszinierend ist das alles allemal. Und als Propaganda unerhört
effektiv.
verhalten, gar keine Frage. Seine Geschichte, dass er binnen eines
Tages Deutschland verlassen hat, nachdem ihm Goebbels die Leitung
der gesamten deutschen Filmindustrie angeboten hatte, ist zwar
nachweislich geflunkert. Aber abgehauen ist er. Und in den USA hat
er während des Zweiten Weltkriegs gleich mehrere Propagandafilme
contra Nazi-Deutschland gedreht: Menschenjagd (1941), Ministerium
der Angst (1944) und diesen hier - Auch Henker sterben (1943), mit
Drehbuchbeteiligung von Bertolt Brecht. Vielleicht ist Auch Henker
sterben von Langs US-Filmen derjenige mit der größten Ähnlichkeit
zu seinen deutschen Vorkriegsfilmen: Wie in den Mabuse-Filmen baut
Lang ein dichtes Figurennetzwerk rund um das Attentat auf
Reichsprotektor Heydrich auf, das kaum eine klare Hierarchie
erkennen lässt. Er will uns auf Abstand zu den Protagonist*innen
halten, besteht auf der unbedingte Modernität des Szenarios
(Telefone! Abhörgeräte! Massenmedien!). Und er kennt die
verschiedenen Archetypen von deutschen Autoritären wie kein
Zweiter. Dass dann doch ab und an das amerikanische Melodram
störend und arg mechanisch dazwischen funkt: geschenkt.
Faszinierend ist das alles allemal. Und als Propaganda unerhört
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