Episode 170: JSA - Joint Security Area (Gongdong gyeongbi guyeok JSA), 2000
Wenn man sicher ist, dass jeder Kommunist ein Schurke ist - kann
einen dann ein Film vom Gegenteil überzeugen? Park Chan Wooks JSA
versucht es zumindest.
58 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Kann Kunst Wirklichkeit verändern? Ist irgendjemand schon einmal
aus dem Kino gekommen mit einer nachhaltig veränderten Weltsicht?
Oder konkreter, auf unseren Film der Woche bezogen: Wenn man
Nordkorea für einen bitterbösen Schurkenstaat hält und sicher ist,
dass jeder Kommunist ein Diener des Satans persönlich - kann einen
dann ein Film vom Gegenteil überzeugen? Park Chan Wooks Joint
Security Area versucht es zumindest. Zum Beispiel, indem er im
ersten Drittel scheinbar eben diese Vorurteile bestätigt. Und uns
dann in der zweiten Hälfte gnadenlos den Boden unter den Füßen
wegzieht: mit nord- und südkoreanischen Soldaten, die sich zusammen
besaufen, die tanzen, herumalbern. Und indem er uns den
Korea-Konflikt immer wieder als Performance zeigt, eine idiotische
Bühnenshow - nur im Leid, das sie bringt, schrecklich real. Um
unsere Fehleinschätzungen sicht- und spürbar zu machen, benutzt
Park Chan Wook Genrestrukturen: Krimi, Thriller, die koreanische
Variante von heroic bloodshed. Wir reden über die rhetorischen
Strategien des Films. Und darüber, dass er am Ende dann doch
tieftraurig ist - und alles andere als sicher, dass Kino die Welt
verändern kann.
aus dem Kino gekommen mit einer nachhaltig veränderten Weltsicht?
Oder konkreter, auf unseren Film der Woche bezogen: Wenn man
Nordkorea für einen bitterbösen Schurkenstaat hält und sicher ist,
dass jeder Kommunist ein Diener des Satans persönlich - kann einen
dann ein Film vom Gegenteil überzeugen? Park Chan Wooks Joint
Security Area versucht es zumindest. Zum Beispiel, indem er im
ersten Drittel scheinbar eben diese Vorurteile bestätigt. Und uns
dann in der zweiten Hälfte gnadenlos den Boden unter den Füßen
wegzieht: mit nord- und südkoreanischen Soldaten, die sich zusammen
besaufen, die tanzen, herumalbern. Und indem er uns den
Korea-Konflikt immer wieder als Performance zeigt, eine idiotische
Bühnenshow - nur im Leid, das sie bringt, schrecklich real. Um
unsere Fehleinschätzungen sicht- und spürbar zu machen, benutzt
Park Chan Wook Genrestrukturen: Krimi, Thriller, die koreanische
Variante von heroic bloodshed. Wir reden über die rhetorischen
Strategien des Films. Und darüber, dass er am Ende dann doch
tieftraurig ist - und alles andere als sicher, dass Kino die Welt
verändern kann.
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