Episode 168: Kuroneko (Yabu no naka no kuroneko / Black Cat), 1968
Wir reden über Kaneto Shindôs Geisterfilm aus dem Jahr 1968: und
wagen die These, dass das Jahr der Veröffentlichung durchaus etwas
mit dem Inhalt des Films zu tun hat.
53 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Es ist 1968, auch in Japan rebelliert die Jugend - und Kaneto
Shindô dreht einen Geisterfilm, der genau diesen
Generationenkonflikt thematisiert, der außerhalb der Kinosäle tobt.
Nur auf den ersten Blick wirkt Kuroneko wie ein reines Genrestück,
so sehr ästhetisiert, dass dem exotistisch erotisierten Westler das
Herz übergeht. Sieht man genauer hin, wird die politische Allegorie
mehr als offensichtlich: es geht um einen Bauernjungen, der im
Krieg zum Samurai aufgestiegen ist - und jetzt nach Hause
zurückkehrt. Nur ist die ärmliche Hütte abgebrannt, Mutter und
Ehefrau sind tot. Was er nicht weiß: die beiden Toten sind als
Rachegeister zurückgekehrt, die Samurai in die Falle locken und
meucheln. Samurai wie er selbst. Es geht ohne Zweifel darum, dass
nach 1945 die eigenen Söhne nicht nur als körperlich wie seelisch
Versehrte aus dem Krieg zurückkamen, sondern auch als
Kriegsverbrecher. Wir reden darüber, wie der Film gebaut ist, um
diese Assoziationen auszulösen. Und, ja, auch über seine
berauschende Überästhetisierung, mit Anleihen im Noh-Theater und
beim Kabuki.
Shindô dreht einen Geisterfilm, der genau diesen
Generationenkonflikt thematisiert, der außerhalb der Kinosäle tobt.
Nur auf den ersten Blick wirkt Kuroneko wie ein reines Genrestück,
so sehr ästhetisiert, dass dem exotistisch erotisierten Westler das
Herz übergeht. Sieht man genauer hin, wird die politische Allegorie
mehr als offensichtlich: es geht um einen Bauernjungen, der im
Krieg zum Samurai aufgestiegen ist - und jetzt nach Hause
zurückkehrt. Nur ist die ärmliche Hütte abgebrannt, Mutter und
Ehefrau sind tot. Was er nicht weiß: die beiden Toten sind als
Rachegeister zurückgekehrt, die Samurai in die Falle locken und
meucheln. Samurai wie er selbst. Es geht ohne Zweifel darum, dass
nach 1945 die eigenen Söhne nicht nur als körperlich wie seelisch
Versehrte aus dem Krieg zurückkamen, sondern auch als
Kriegsverbrecher. Wir reden darüber, wie der Film gebaut ist, um
diese Assoziationen auszulösen. Und, ja, auch über seine
berauschende Überästhetisierung, mit Anleihen im Noh-Theater und
beim Kabuki.
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