Episode 159: Marnie, 1964

Episode 159: Marnie, 1964

Sean Connery darf unter Großmeister Hitchcock und an der Seite der grandiosen Tippi Hedren mit seiner Rollengeschichte spielen: kann ein Publikum einen übergriffigen, gewaltsamen Typen immer wieder verzeihen, wenn er sein 007-Charisma spielen lässt?
58 Minuten
Podcast
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Ein Podcast über interessante und ältere Filme für die Bluray-Sammlung

Beschreibung

vor 4 Jahren
Psychologie im Kino ist kein einfaches Unterfangen, und auch bei
Hitchcock ist es am Ende Kino-Psychologie, mit der die titelgebende
Marnie in die gesellschaftliche Norm gezwängt werden soll, um sie
von ihrem zwanghaften Verhalten und der Angst vor Sex zu „heilen“,
gerne auch mit dem Nebeneffekt, aus einer selbstbestimmten
Persönlichkeit eine passende Ehefrau zu machen. Die aus Armut
stammende Kleptomanin wird dabei vom Upperclass-Erben Mark
bearbeitet, der sie wie ein wildes Tier domestizieren will und
dabei vor nichts zurückschreckt. Gespielt wird der Unsympath von
Sean Connery, dem es gelingt mit seiner jungen Rollengeschichte zu
spielen und immer wieder das Publikum dazu zu bringen, trotz seines
Handelns bei ihm zu bleiben. Marnie, sein Opfer, wird von Tippi
Hedren dargestellt, die eine ebenso fantastische Leistung
dagegenhält. Hitchcock spielt dabei mit den Erwartungen seines
Publikums, das innerlich auf eine Romanze der beiden Stars wartet,
aber eine düstere, radikal subjektiv gestaltete Noir-Geschichte zu
sehen bekommt, die filmisch mit der Präzision eines Großmeisters
gestaltet wird.

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