Episode 145: Der Leopard (Il gattopardo), 1963
Visconti lässt die Augen der Zuschauer wandern, erlaubt Raumtiefe
und Zeit, um ein riesiges Ensemble politisch einzuordnen: das
kapitalistische Bürgertum wird der neue Adel. Unterhaltsam, aber
düster.
58 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Luchino Visconti wechselt nach Klassikern des Neorealismus den
Modus und nutzt den Monumentalfilm, gerade populäre Antwort auf das
Fernsehen, um mit Strategien der mise en scene den Zuschauer in der
Filmwelt zu befreien und gleichzeitig die Sinnlichkeit des Genres
auszustellen und zu unterlaufen. Dabei zeigt er einen Fürsten in
Sizilien während des Risorgimento, also der politischen Umstürze
während der Nationalisierung Italiens im 19. Jahrhundert. Dadurch
macht er etwas Realistisches über das Netzwerk der Macht greifbar,
um uns wiederum zu zeigen, wie die armen Leute übergangen werden.
Die Privilegierten werden immer die Macht haben, die Armut aber
bleibt. Bei all der Opulenz ist der Film damit eine Weiterführung
der neorealistischen Werke Viscontis, der über die Bande des Adels
das Bürgertum der Demokratie angreift. Trotz des düsteren Weltbilds
ist das Ganze unterhaltsam erzählt, mit einem Burt Lancaster, der
unglaubliches leistet. Scorsese und Coppola schauen 1963 enorm
interessiert hin.
Modus und nutzt den Monumentalfilm, gerade populäre Antwort auf das
Fernsehen, um mit Strategien der mise en scene den Zuschauer in der
Filmwelt zu befreien und gleichzeitig die Sinnlichkeit des Genres
auszustellen und zu unterlaufen. Dabei zeigt er einen Fürsten in
Sizilien während des Risorgimento, also der politischen Umstürze
während der Nationalisierung Italiens im 19. Jahrhundert. Dadurch
macht er etwas Realistisches über das Netzwerk der Macht greifbar,
um uns wiederum zu zeigen, wie die armen Leute übergangen werden.
Die Privilegierten werden immer die Macht haben, die Armut aber
bleibt. Bei all der Opulenz ist der Film damit eine Weiterführung
der neorealistischen Werke Viscontis, der über die Bande des Adels
das Bürgertum der Demokratie angreift. Trotz des düsteren Weltbilds
ist das Ganze unterhaltsam erzählt, mit einem Burt Lancaster, der
unglaubliches leistet. Scorsese und Coppola schauen 1963 enorm
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