Episode 139: Ich bei Tag und Du bei Nacht, 1932

Episode 139: Ich bei Tag und Du bei Nacht, 1932

Ein letztes Mal Leichtfüßigkeit, Witz und Esprit im deutschen Vorkriegskino: Ludwig Berger ahnt in ICH BEI TAG UND DU BEI NACHT (1932) schon, dass das Ende einer Ära gekommen ist.
55 Minuten
Podcast
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Ein Podcast über interessante und ältere Filme für die Bluray-Sammlung

Beschreibung

vor 4 Jahren
Bald ist 1933, und dieser Film scheint es zu ahnen. Aber kurz vor
Schluss feiern Regisseur Ludwig Berger und seine Drehbuchautoren
Robert Liebmann und Hans Székely noch einmal alles, was Weimar und
eine lange jüdische Tradition im deutschen Film möglich gemacht
haben. Das Konzept ist schon genial: ein Ober, angestellt in einem
Nachtclub und eine kleine Angestellte eines Schönheitssalons teilen
sich ein Zimmer, ohne sich je zu begegnen - er schläft dort bei
Tag, sie bei Nacht. Als WG-Mitglieder hassen sie sich, im echten
Leben begegnen sie sich per Zufall und verlieben sich - denken
aber, der jeweils andere habe ordentlich Kohle und geraten über die
eigene Armut in Verzweiflung. Berger inszeniert das mit ständig
mobiler, übermütiger Kamera, ungemein sexy, leichtfüßig,
geistreich, anti-autoritär, immer politisch. In der besten Szene
gibt es heavy petting in Sans Souci. Aber im Film im Film läuft
schon das hohle Revue-Kino der Nazis. Und ein Jahr später ist es
vorbei mit Filmen wie diesem.

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