Episode 134: Pläsier (Le Plaisir), 1952
Max Ophüls dreht eine luftige Komödie? Nur an der Oberfläche.
Darunter wird natürlich geweint.
58 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Max Ophüls ist bekannt für seine langen, virtuosen Einstellungen
und für die romantische Melancholie, die seine Filme durchzieht.
Kann der auch Komödie? Oberflächlich betrachtet ist LE PLAISIR
(1952) nämlich eine solche: es geht um alte Männer, die das
Tanzbein schwingen wollen und sich dabei lächerlich machen; darum,
was mit der Triebabfuhr einer Kleinstadt passiert, wenn das Bordell
schließt; wie ein Dorf auf die Ankunft einer Truppe Prostituierte
reagiert. Gerade im Mittelteil des Films ist die Atmosphäre
frühlingshaft, lichtdurchflutet, sinnlich-leicht. Also ja, Ophüls
kann auch Komödie? Wir reden darüber, wie das dann eigentlich doch
wieder typisch Ophüls ist: der alte Mann, der auf der Tanzfläche
kollabiert, ist ein armes Würstchen, seine Frau gebeutelt. Die
Abwesenheit der Prostituierten offenbart, wie fragil die männliche
Psyche ist, wenn ihr nicht ständig geschmeichelt wird. Und als die
Sexarbeiterinnen zum ersten Mal seit langem wieder in einer Kirche
sitzen, brechen sie in Tränen aus. Und keine von ihnen weiß so
recht, warum.
und für die romantische Melancholie, die seine Filme durchzieht.
Kann der auch Komödie? Oberflächlich betrachtet ist LE PLAISIR
(1952) nämlich eine solche: es geht um alte Männer, die das
Tanzbein schwingen wollen und sich dabei lächerlich machen; darum,
was mit der Triebabfuhr einer Kleinstadt passiert, wenn das Bordell
schließt; wie ein Dorf auf die Ankunft einer Truppe Prostituierte
reagiert. Gerade im Mittelteil des Films ist die Atmosphäre
frühlingshaft, lichtdurchflutet, sinnlich-leicht. Also ja, Ophüls
kann auch Komödie? Wir reden darüber, wie das dann eigentlich doch
wieder typisch Ophüls ist: der alte Mann, der auf der Tanzfläche
kollabiert, ist ein armes Würstchen, seine Frau gebeutelt. Die
Abwesenheit der Prostituierten offenbart, wie fragil die männliche
Psyche ist, wenn ihr nicht ständig geschmeichelt wird. Und als die
Sexarbeiterinnen zum ersten Mal seit langem wieder in einer Kirche
sitzen, brechen sie in Tränen aus. Und keine von ihnen weiß so
recht, warum.
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