Episode 127: Rattennest (Kiss Me Deadly), 1955

Episode 127: Rattennest (Kiss Me Deadly), 1955

Taugt Film Noir noch als Ausdrucksmittel im Zeitalter der Atombombe? Das fragt sich Regisseur Robert Aldrich, und wir mit ihm.
53 Minuten
Podcast
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Ein Podcast über interessante und ältere Filme für die Bluray-Sammlung

Beschreibung

vor 4 Jahren
Taugt Film Noir noch, um etwas Relevantes über die Gegenwart
auszusagen? Die Frage setzt natürlich voraus, dass Regisseur Robert
Aldrich 1955 schon so etwas wie ein Bewusstsein von Noir als
genrehaftem Konstrukt hatte. Das muss so gewesen sein, denn KISS ME
DEADLY ist eine garstige Rekonfiguration von Noir, so direkt und
auf die zwölf, dass sowohl Regie als auch Drehbuchautor und
Publikum um die beginnende Historizität des klassischen Noir
gewusst haben müssen. Mickey Spillanes Mike Hammer ist hier kein
bewundernswerter Alpha-Mann mehr, sondern wird ständig als
misogyner Kotzbrocken entlarvt. Alle Frauenfiguren widersetzen sich
der neuen, alten Geschlechterordnung der 50er Jahre. An allen Ecken
und Enden lauert die Verführung der Konsumkultur. Melodrama ist
verboten. Und ganz am Schluss steht die Frage, wie sinnvoll
überhaupt noch Filme über die menschliche Bedingtheit sind, wenn
mit einem Knopfdruck sowieso für die Menschheit alles vorbei sein
kann.

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