Episode 120: Münchhausen, 1943
Unterhaltungskino zur NS-Zeit, große Effekte zum 25ten der UFA,
aber trotz des (nicht genannten) Drehbuchautors Erich Kästner
bleibt der ideologische Kontext, auch wenn dieser immer wieder den
Geschmack der Freiheit der 20er Jahre unterschmuggelt.
52 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 4 Jahren
Auf der einen Seite: die UFA, Goebbels und Josef von Báky und der
1943 praktisch schon verlorene Krieg. Auf der anderen Seite das
Drehbuch von Erich Kästner und die weltmännische Nonchalance von
Hans Albers. Im Gegensatz etwa zu OPFERGANG ist MÜNCHHAUSEN kein
Film, den man eindeutig der NS-Ideologie zuordnen könnte.
Stattdessen ist es ein Film der Spannungen: Kästner kann nur ganz
unterschwellig die Subversion der Münchhausen-Figur gegen
Nazi-Deutschland wenden, aber er versucht es zumindest. Manchmal,
etwa wenn Münchhausens treue Begleiter einer nach dem anderen ihrem
Herrn treu ergeben sterben müssen, wird dann aber doch der
Kadavergehorsam spürbar. Und die fast schon pathologische
Spannungslosigkeit der Regie scheint vor allem einem Gebot zu
gehorchen: bloß nicht zu sehr aufregen; das Leben außerhalb des
Kinos ist momentan schon nervenaufreibend genug. Wir unterhalten
uns über diese Spannungsfelder, aber auch über die Farbfotografie,
die Politik hinter den verschwenderischen Bauten und die immer noch
grandiosen Spezialeffekte.
1943 praktisch schon verlorene Krieg. Auf der anderen Seite das
Drehbuch von Erich Kästner und die weltmännische Nonchalance von
Hans Albers. Im Gegensatz etwa zu OPFERGANG ist MÜNCHHAUSEN kein
Film, den man eindeutig der NS-Ideologie zuordnen könnte.
Stattdessen ist es ein Film der Spannungen: Kästner kann nur ganz
unterschwellig die Subversion der Münchhausen-Figur gegen
Nazi-Deutschland wenden, aber er versucht es zumindest. Manchmal,
etwa wenn Münchhausens treue Begleiter einer nach dem anderen ihrem
Herrn treu ergeben sterben müssen, wird dann aber doch der
Kadavergehorsam spürbar. Und die fast schon pathologische
Spannungslosigkeit der Regie scheint vor allem einem Gebot zu
gehorchen: bloß nicht zu sehr aufregen; das Leben außerhalb des
Kinos ist momentan schon nervenaufreibend genug. Wir unterhalten
uns über diese Spannungsfelder, aber auch über die Farbfotografie,
die Politik hinter den verschwenderischen Bauten und die immer noch
grandiosen Spezialeffekte.
Weitere Episoden
58 Minuten
vor 1 Jahr
58 Minuten
vor 1 Jahr
59 Minuten
vor 1 Jahr
55 Minuten
vor 1 Jahr
54 Minuten
vor 1 Jahr
In Podcasts werben
Kommentare (0)