Episode 118: Duell in den Wolken (The Tarnished Angels), 1957
Douglas Sirk verfilmt William Faulkner und löst das Melodram aus
den zu der Zeit weiblich kodierten Erfahrungsräumen. Hier geht es
um das amerikanische Jetzt, und gegen die Logik der 50er Jahre.
56 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Bei einem anderen Regisseur hätte der Stoff vielleicht nur eine
mäßig interessante ménage à trois hergegeben: LaVerne (Dorothy
Malone) tingelt seit sie 16 ist mit dem Kunstflieger Roger (Robert
Stack) und dem Mechaniker Jiggs (Jack Carson) über Volksfeste. Mit
Roger hat sie einen kleinen Sohn, aber eigentlich ist der ehemalige
Kampfflieger mit seinem Flugzeug und dem Todestrieb verheiratet.
Dann tritt Burke Devlin, alkoholkranker Journalist, in LaVernes
Leben (Rock Hudson) – und man könnte davon ausgehen, dass es in
guter melodramatischer Tradition jetzt darum geht, sie aus der
kaputten Ehe mit Roger zu befreien. Ganz sicher sieht das Burke so,
aber definitiv nicht Douglas Sirk: der inszeniert diese Begegnung
der Versehrten als thanatösen Tanz, die Rettungsfantasie
lächerlich, Burke Devlin auch nur ein Doppelgänger von Roger. Und
trotzdem haben sie alle unsere Sympathie verdient. Lesbar wird
diese Zersetzung melodramatischer Konventionen in Sirks expressivem
Stil, den wunderschönen Chiaroscuro-Bildern, den alles andere als
subtilen Wiederholungen von Bildmotiven. Und dann sind da noch die
atemberaubenden Flugsequenzen, in denen Sirk beweist, dass er auch
Dynamik und Körperlichkeit kann wie kaum ein zweiter zu dieser
Zeit.
mäßig interessante ménage à trois hergegeben: LaVerne (Dorothy
Malone) tingelt seit sie 16 ist mit dem Kunstflieger Roger (Robert
Stack) und dem Mechaniker Jiggs (Jack Carson) über Volksfeste. Mit
Roger hat sie einen kleinen Sohn, aber eigentlich ist der ehemalige
Kampfflieger mit seinem Flugzeug und dem Todestrieb verheiratet.
Dann tritt Burke Devlin, alkoholkranker Journalist, in LaVernes
Leben (Rock Hudson) – und man könnte davon ausgehen, dass es in
guter melodramatischer Tradition jetzt darum geht, sie aus der
kaputten Ehe mit Roger zu befreien. Ganz sicher sieht das Burke so,
aber definitiv nicht Douglas Sirk: der inszeniert diese Begegnung
der Versehrten als thanatösen Tanz, die Rettungsfantasie
lächerlich, Burke Devlin auch nur ein Doppelgänger von Roger. Und
trotzdem haben sie alle unsere Sympathie verdient. Lesbar wird
diese Zersetzung melodramatischer Konventionen in Sirks expressivem
Stil, den wunderschönen Chiaroscuro-Bildern, den alles andere als
subtilen Wiederholungen von Bildmotiven. Und dann sind da noch die
atemberaubenden Flugsequenzen, in denen Sirk beweist, dass er auch
Dynamik und Körperlichkeit kann wie kaum ein zweiter zu dieser
Zeit.
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