Episode 113: Im Zeichen des Bösen (Touch of Evil), 1958

Episode 113: Im Zeichen des Bösen (Touch of Evil), 1958

Orson Welles‘ Meisterwerk kann nur rekonstruiert werden, denn das Studio verstand nicht, was der Regisseur da eigentlich vorhatte. Dieses ist aber brillant, ebenso wie sein Schauspiel.
59 Minuten
Podcast
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Ein Podcast über interessante und ältere Filme für die Bluray-Sammlung

Beschreibung

vor 4 Jahren
Wann fangen Filmemacher an, bewusst einen Film Noir zu drehen?
Vielleicht hier, argumentieren viele Filmwissenschaftler: bei Orson
Welles‘ barockem Meisterwerk TOUCH OF EVIL (1958). Die Anzeichen
sind überdeutlich: Welles reflektiert in der Figur des Captain Hank
Quinlan die eigene Künstlerbiografie, eng mit dem Noir verwoben. Er
holt Marlene Dietrich in einer Nebenrolle an Bord, damit die noch
einmal wie bei von Sternbergs Proto-Noirs die Männer (also Quinlan)
dominieren kann. Und immer wieder fallen vielsagende Dialogzeilen
wie “It’s so old, it’s new“. Aber TOUCH OF EVIL ist nicht nur als
eventuell erster Neo Noir interessant. Er fasziniert auch durch die
endlos suggestive Ambivalenz von Welles‘ Quinlan, konstruiert wie
einer von Shakespeares tragischen Helden. Und durch die barocke
stilistische Textur, so übervoll und hypermodern, dass sich bis
heute kaum einer an eine Imitation wagt.

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