Episode 110: Goldenes Gift (Out of the Past), 1947
Jacques Tourneur destabilisiert unsere Erzählwahrnehmung im
Sekundentakt und erlaubt uns niemals, Sicherheit über seine Figuren
zu bekommen – Film Noir als Metafilm.
58 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Jacques Tourneurs OUT OF THE PAST ist Kanon – er taucht seit
Jahrzehnten in Bestenlisten des Film Noir auf und wurde mehr als
eifrig beforscht. Dabei interessiert der Film die Kritiker meist
mehr als prototypischer Noir – dass Jacques Tourneur Regie geführt
hat, ist eher Nebensache. Wir versuchen, das ein bisschen anders zu
machen, und reden über OUT OF THE PAST auch aus einer
auteuristischen Perspektive: etwa darüber, wie Tourneur hier die
Auslassung wichtiger Plotdetails immer wieder spürbar macht, bis
OUT OF THE PAST irgendwann ein Metafilm über ambivalentes Erzählen
und Gapping wird. Das ist sicher auch eine Kernstrategie des Noir,
aber selten wird es so auf die Spitze getrieben wie hier – man
merkt es kaum, aber nach und nach zersetzt Tourneur hier
systematisch alle narrativen Gewissheiten des klassischen
Hollywood. Und wir schwelgen in der (alp-)traumhaften Ästhetik des
Films, in der Unwirklichkeit der vielen Day for
Night-Einstellungen, dem subtilen Schauspiel. Ganz sicher einer der
Lieblingsfilme in diesem kleinen Filmarchiv.
Jahrzehnten in Bestenlisten des Film Noir auf und wurde mehr als
eifrig beforscht. Dabei interessiert der Film die Kritiker meist
mehr als prototypischer Noir – dass Jacques Tourneur Regie geführt
hat, ist eher Nebensache. Wir versuchen, das ein bisschen anders zu
machen, und reden über OUT OF THE PAST auch aus einer
auteuristischen Perspektive: etwa darüber, wie Tourneur hier die
Auslassung wichtiger Plotdetails immer wieder spürbar macht, bis
OUT OF THE PAST irgendwann ein Metafilm über ambivalentes Erzählen
und Gapping wird. Das ist sicher auch eine Kernstrategie des Noir,
aber selten wird es so auf die Spitze getrieben wie hier – man
merkt es kaum, aber nach und nach zersetzt Tourneur hier
systematisch alle narrativen Gewissheiten des klassischen
Hollywood. Und wir schwelgen in der (alp-)traumhaften Ästhetik des
Films, in der Unwirklichkeit der vielen Day for
Night-Einstellungen, dem subtilen Schauspiel. Ganz sicher einer der
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