Episode 102: Tausendschönchen (Sedmikrásky / Daisies), 1966
Vera Chytilovás zweiter Spielfilm ist eine avantgardistische
Abhandlung zum Individualismus zwischen Nouvelle Vague und
russischem Montagekino – zentral für die Tschechoslowakische Neue
Welle.
58 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Vera Chytilovás zweiter Film ist tief in seiner Zeit verankert:
1966, zwei Jahre vor dem Prager Frühling und mitten in der
Tschechoslowakischen Neuen Welle, die sie mit anderen Absolventen
der berühmten FAMU in Prag stark prägen sollte. DAISIES ist ein im
heutigen Kontext schwierig zu dekodierendes Werk, das irgendwo
zwischen der Nouvelle Vague in der Prägung eines Jean-Luc Godard
und dem russischen Montage-Kino wie filmischer Situationismus
anfühlt. Wir diskutieren, ob der Film trotz fehlender
psychologischer Tiefe in den Charakteren wirklich einer
surrealistischen Strömung in der Neuen Welle zugeordnet werden
sollte, wie er fast ausschließlich Top-Down-Denkprozesse bei seinem
Publikum auslöst und was die experimentelle und ausgestellte
Ästhetik und der Humor für eine Rolle spielen. Wir sind uns nur in
einer Sache sicher: mit seinem ausgestellten Plädoyer für den
Individualismus und zwei Figuren, die sich allen Anforderungen
einer hart-arbeitenden Bürgerin verweigern, musste der Film selbst
vor dem Einmarsch sowjetischer Truppen in seiner Heimat zensiert
werden.
1966, zwei Jahre vor dem Prager Frühling und mitten in der
Tschechoslowakischen Neuen Welle, die sie mit anderen Absolventen
der berühmten FAMU in Prag stark prägen sollte. DAISIES ist ein im
heutigen Kontext schwierig zu dekodierendes Werk, das irgendwo
zwischen der Nouvelle Vague in der Prägung eines Jean-Luc Godard
und dem russischen Montage-Kino wie filmischer Situationismus
anfühlt. Wir diskutieren, ob der Film trotz fehlender
psychologischer Tiefe in den Charakteren wirklich einer
surrealistischen Strömung in der Neuen Welle zugeordnet werden
sollte, wie er fast ausschließlich Top-Down-Denkprozesse bei seinem
Publikum auslöst und was die experimentelle und ausgestellte
Ästhetik und der Humor für eine Rolle spielen. Wir sind uns nur in
einer Sache sicher: mit seinem ausgestellten Plädoyer für den
Individualismus und zwei Figuren, die sich allen Anforderungen
einer hart-arbeitenden Bürgerin verweigern, musste der Film selbst
vor dem Einmarsch sowjetischer Truppen in seiner Heimat zensiert
werden.
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