Episode 098: Dressed to Kill, 1980
30 Minuten perfektes, visuelles Kino trifft auf einen Rest, der
zeigt, dass Regisseur De Palma seinen Fokus auf eigene Interessen
legt, also ein Autor der Brüchigkeiten ist.
58 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Filmfans und Filmkritiker lieben Brian De Palma, seien wir ehrlich:
wir auch. Am Beispiel von DRESSED TO KILL erkennen wir auch, warum.
Gerade die erste halbe Stunde ist die Perfektion des
selbstbewussten, den Kamerablick aufzeigenden, das Publikum im
Jetzt abholenden Kino. Wir erzählen filmisch, aber so, dass das
Publikum dies auch wahrnehmen muss, um den Film zu verstehen und
einzuordnen. Dazu ist das Ganze in seiner Zeit zutiefst
transgressiv, denn es geht um Sexualität und Begehren einer Frau
mittleren Alters – hier kommt der Erotikthriller in den Mainstream.
Doch es zeigt sich zugleich eine Schwäche, die auch in der
Zitate-lastigen Erzählform ihre Ursache hat, denn der
herbeigebrachte Bruch, deutlich an Hitchcock orientiert und in sich
eine kluge Idee, überführt den Film in eine schwächere
Konstruktion, die ihre Erzählung weg von der subjektiven
Psychologisierung hin zu einer Nexus-Erzählung umbaut. Aber kann
man einem Film vorwerfen, dass er nach der ersten, filmisch quasi
perfekten 30 Minuten nicht mehr auf dem Niveau bleiben kann?
wir auch. Am Beispiel von DRESSED TO KILL erkennen wir auch, warum.
Gerade die erste halbe Stunde ist die Perfektion des
selbstbewussten, den Kamerablick aufzeigenden, das Publikum im
Jetzt abholenden Kino. Wir erzählen filmisch, aber so, dass das
Publikum dies auch wahrnehmen muss, um den Film zu verstehen und
einzuordnen. Dazu ist das Ganze in seiner Zeit zutiefst
transgressiv, denn es geht um Sexualität und Begehren einer Frau
mittleren Alters – hier kommt der Erotikthriller in den Mainstream.
Doch es zeigt sich zugleich eine Schwäche, die auch in der
Zitate-lastigen Erzählform ihre Ursache hat, denn der
herbeigebrachte Bruch, deutlich an Hitchcock orientiert und in sich
eine kluge Idee, überführt den Film in eine schwächere
Konstruktion, die ihre Erzählung weg von der subjektiven
Psychologisierung hin zu einer Nexus-Erzählung umbaut. Aber kann
man einem Film vorwerfen, dass er nach der ersten, filmisch quasi
perfekten 30 Minuten nicht mehr auf dem Niveau bleiben kann?
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