Episode 090: Leben und Sterben des Colonel Blimp (The Life and Death of Colonel Blimp), 1943
Von Moderne zu früher Komödie zu klassischer Romantik und zurück
zur Moderne: Powell und Pressburger erzählen atemberaubend von der
großen Geschichte, zwei Weltkriegen und Freundschaft über die
Fronten hinweg.
58 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Es geht um eine Lebensgeschichte, aber nicht die des titelgebenden
Colonel Blimp, denn der ist nur eine Cartoon-Figur, aber eine, die
1943 jeder kennt. Stattdessen ist Blimp das Klischee, das wir im
alternden General Candy sehen (sollen) – eine Strategie, die sich
durch den gesamten Film ziehen wird. Michael Powell und Emeric
Pressburger sind eines der wichtigsten Regie- und Drehbuch-Teams
des britischen Films, Meister des Technicolor und des
locker-wirkenden, aber komplexen filmischen Erzählens. Genau dies
dürfen wir in diesem Film betrachten: eine weitgreifende Erzählung,
wechselnd in Genreoptionen und Stil, zugleich mit einer genauen
Figurenzeichnung, die die große Geschichte der Zeit spür- und
erlernbar macht. Bei all seinem Humanismus ist LIFE AND DEATH OF
COLONEL BLIMP auch ein sehr gutes Beispiel für den britischen
Propagandafilm dieser Zeit, aber einer, der klar macht: auch
England ist keine Nation des Gentleman-Kriegs oder der wahren oder
guten Kriegsführung, auch wenn Candy dies für sich so wahrnimmt.
Ein Antikriegsfilm? Nein, denn es wird unterstrichen, dass der
Nationalismus besiegt werden muss, gerade auch weil er nicht aus
dem Nichts kommt.
Colonel Blimp, denn der ist nur eine Cartoon-Figur, aber eine, die
1943 jeder kennt. Stattdessen ist Blimp das Klischee, das wir im
alternden General Candy sehen (sollen) – eine Strategie, die sich
durch den gesamten Film ziehen wird. Michael Powell und Emeric
Pressburger sind eines der wichtigsten Regie- und Drehbuch-Teams
des britischen Films, Meister des Technicolor und des
locker-wirkenden, aber komplexen filmischen Erzählens. Genau dies
dürfen wir in diesem Film betrachten: eine weitgreifende Erzählung,
wechselnd in Genreoptionen und Stil, zugleich mit einer genauen
Figurenzeichnung, die die große Geschichte der Zeit spür- und
erlernbar macht. Bei all seinem Humanismus ist LIFE AND DEATH OF
COLONEL BLIMP auch ein sehr gutes Beispiel für den britischen
Propagandafilm dieser Zeit, aber einer, der klar macht: auch
England ist keine Nation des Gentleman-Kriegs oder der wahren oder
guten Kriegsführung, auch wenn Candy dies für sich so wahrnimmt.
Ein Antikriegsfilm? Nein, denn es wird unterstrichen, dass der
Nationalismus besiegt werden muss, gerade auch weil er nicht aus
dem Nichts kommt.
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