Episode 85: Beruf: Reporter (The Passenger / Professione: Reporter), 1975
Mit diesem Film schwenkt Großmeister Antonioni zwischen seinen
brillanten, existenzialistisch aufgeladenen Atmosphären-Bildern und
einem ins Leere-laufen seiner offenen Angebotsstrukturen.
51 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
David Locke (Jack Nicholson) ist als Reporter in einem
afrikanischen Land unterwegs. Da stirbt der Geschäftsmann Robertson
im Hotelzimmer gegenüber völlig überraschend an einem Herzinfarkt.
Locke nimmt seine Identität an. Warum er auf diese Idee kommt? Mark
Peploes Drehbuch macht in der zweiten Hälfte ein paar Angebote:
eine Midlife Crisis Deluxe wird da angedeutet, eine Flucht vor der
erkühlten Ehe und dem Beruf in das aufregendere Leben des
zwielichtigen Waffenhändlers Robertson. Aber Antonioni schert sich
kaum um diese herkömmliche Psychologisierung. Für ihn zählt der
Moment, das ständige Sich-neu-Erfinden, die Konfrontation mit der
Absurdität des Lebens und der Freiheit, die daraus erwächst. Und
das Geheimnis David Locke ist ihm viel lieber als
Küchenpsychologie. Wir unterhalten uns über die Rätsel und
Projektionsflächen dieses Films, aber nicht nur in Ehrfurcht vor
dem Meister Antonioni erstarrt – Knut nimmt irgendwann den manchmal
durchaus zutreffenden Begriff „CGI-Effekte für Intellektuelle“ in
den Mund. Und dann schwelgen wir trotzdem auch in den oft
wunderbaren Bildern, der großartigen Kameraarbeit, der Freiheit
Lockes/Robertsons, die wir laut Leseanleitung immer auch gleich in
Frage stellen müssen.
afrikanischen Land unterwegs. Da stirbt der Geschäftsmann Robertson
im Hotelzimmer gegenüber völlig überraschend an einem Herzinfarkt.
Locke nimmt seine Identität an. Warum er auf diese Idee kommt? Mark
Peploes Drehbuch macht in der zweiten Hälfte ein paar Angebote:
eine Midlife Crisis Deluxe wird da angedeutet, eine Flucht vor der
erkühlten Ehe und dem Beruf in das aufregendere Leben des
zwielichtigen Waffenhändlers Robertson. Aber Antonioni schert sich
kaum um diese herkömmliche Psychologisierung. Für ihn zählt der
Moment, das ständige Sich-neu-Erfinden, die Konfrontation mit der
Absurdität des Lebens und der Freiheit, die daraus erwächst. Und
das Geheimnis David Locke ist ihm viel lieber als
Küchenpsychologie. Wir unterhalten uns über die Rätsel und
Projektionsflächen dieses Films, aber nicht nur in Ehrfurcht vor
dem Meister Antonioni erstarrt – Knut nimmt irgendwann den manchmal
durchaus zutreffenden Begriff „CGI-Effekte für Intellektuelle“ in
den Mund. Und dann schwelgen wir trotzdem auch in den oft
wunderbaren Bildern, der großartigen Kameraarbeit, der Freiheit
Lockes/Robertsons, die wir laut Leseanleitung immer auch gleich in
Frage stellen müssen.
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