Episode 081: Predator, 1987
John McTiernan lässt eine Gruppe hochgerüsteter Söldner ihre eigene
Strategie spüren, evoziert bewusst Bezüge zum Vietnam-Trauma, zeigt
sich zutiefst postmodern-ironisch und ist dennoch perfekt in der
Re-Etablierung der klassischen Hollywood-Regeln.
54 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Wie kaum ein anderer Film umarmt McTiernans Vermengung aus Horror,
Action und Kriegsfilm die Ironie der Postmoderne im 80er Jahre
Kino, ohne aber die Strategie abzulegen, Leseangebote so offen wie
möglich zu gestalten. Dabei beweist er trotz der zentralen
Star-Figur Arnold Schwarzenegger den Willen zum Auteurismus und
baut das dünne, aber effektive Drehbuch zu einem Regiefilm aus, das
klar per Shotlist inszeniert wurde. Dabei entwickelt er einen Film,
der einer definitiven Strategie folgt, die auch ein zentrales
Leseangebot beinhaltet: der Dschungel wird zum Suchbild, für die
Protagonisten ebenso, wie für uns Zuschauer. Ausnahme: der Predator
darf dank seines Helms Figure & Ground im Bild wieder
herstellen. Damit ist er seiner menschlichen Beute weit überlegen,
ebenso wie wir: die in den fast ausschließlich dem Außerirdischen
zugeordneten Subjektiven werden Menschen zu verzerrten Wesen, wir
zeitweise zum Komplizen des eigentlich Unbekannten. Wir reden
darüber, wie der Film seine Bilder aufbaut und welche Effekte das
auf uns hat, aber wir sprechen auch über die Leseangebote im
Politischen, die im Gegensatz zu vielen anderen Actionern der Zeit
durchaus kritische Lesarten in Bezug auf die Außenpolitik der
Reagan-Ära zulassen, setzt der Film doch seinen amerikanischen
Söldner ihr brutales Ebenbild entgegen und lässt Schwarzenegger
trotz der Survival of the Fittest-Ästhetik zum Vietkong werden,
auch dank klugen visuellen Bezügen zum New Hollywood. Auch wenn es
bei Angeboten bleibt und der Film für reaktionäre Sichtweisen
bewusst offen bleibt, so ist PREDATOR ein spannendes Beispiel für
die Möglichkeiten, die die Re-Etablierung der klassischen
Hollywood-Strukturen für Regisseure eröffnet.
Action und Kriegsfilm die Ironie der Postmoderne im 80er Jahre
Kino, ohne aber die Strategie abzulegen, Leseangebote so offen wie
möglich zu gestalten. Dabei beweist er trotz der zentralen
Star-Figur Arnold Schwarzenegger den Willen zum Auteurismus und
baut das dünne, aber effektive Drehbuch zu einem Regiefilm aus, das
klar per Shotlist inszeniert wurde. Dabei entwickelt er einen Film,
der einer definitiven Strategie folgt, die auch ein zentrales
Leseangebot beinhaltet: der Dschungel wird zum Suchbild, für die
Protagonisten ebenso, wie für uns Zuschauer. Ausnahme: der Predator
darf dank seines Helms Figure & Ground im Bild wieder
herstellen. Damit ist er seiner menschlichen Beute weit überlegen,
ebenso wie wir: die in den fast ausschließlich dem Außerirdischen
zugeordneten Subjektiven werden Menschen zu verzerrten Wesen, wir
zeitweise zum Komplizen des eigentlich Unbekannten. Wir reden
darüber, wie der Film seine Bilder aufbaut und welche Effekte das
auf uns hat, aber wir sprechen auch über die Leseangebote im
Politischen, die im Gegensatz zu vielen anderen Actionern der Zeit
durchaus kritische Lesarten in Bezug auf die Außenpolitik der
Reagan-Ära zulassen, setzt der Film doch seinen amerikanischen
Söldner ihr brutales Ebenbild entgegen und lässt Schwarzenegger
trotz der Survival of the Fittest-Ästhetik zum Vietkong werden,
auch dank klugen visuellen Bezügen zum New Hollywood. Auch wenn es
bei Angeboten bleibt und der Film für reaktionäre Sichtweisen
bewusst offen bleibt, so ist PREDATOR ein spannendes Beispiel für
die Möglichkeiten, die die Re-Etablierung der klassischen
Hollywood-Strukturen für Regisseure eröffnet.
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