Episode 79: Tag der Rache (Vredens Dag), 1943
Dreyers zweiter Tonfilm spielt mit Distanz und Verfremdung,
theatralem Text und reduktionistischem Schauspiel und erzeugt ein
düsteres, schwer zu ertragendes Drama mit inhaltlicher Wucht, was
Ingmar Bergman sehr beeindruckt haben dürfte.
44 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Mitten im zweiten Weltkrieg im besetzten Dänemark inszeniert der
schon lange etablierte Regie-Veteran Carl Theoror Dreyer ein Werk
über Hexenverfolgung und radikaler Religionsauslegung in der frühen
Neuzeit. Dabei beruft er sich auf einen echten Fall aus Norwegen,
beziehungsweise bezieht sich auf ein Theaterstück, das diesen Fall
verarbeitet hatte. Nach VAMPYR, noch 1932 in Deutschland gedreht,
ist VREDENS DAG Dreyers zweiter Tonfilm. Seine Inszenierung
übernimmt das Beste aus beiden Welten, um ein zutiefst unangenehmes
Kinostück zu konstruieren, das in einer bedrückenden Düsternis und
langsamen Rhythmus mit säkularem Blick ein zutiefst auf Glauben
basierendes Gesellschaftssystem, in dem alle wie Täter und Opfer
wirken, aber vor allem die Frauen potentiell mit dem Leben bezahlen
dürfen. Wir reden über Dreyer als recht singulären Regisseur, wie
er das Kunstkino Europas im Ganzen und Ingmar Bergman im Besonderen
beeinflusst. Uns interessiert seine Strategie des sehr
distanzierten Blicks, der sich den Figuren niemals identifiziert,
seine Vermengung von zutiefst modernen, teilweise neuen
Inszenierungsstrategien in der mise en scene in Verweisstrukturen
in die Malerei mit schon jetzt vergessenen Elementen des
Stummfilms, sowie den Effekt, Schauspieler mit melodramatischemText
extrem reduktionistisch spielen zu lassen.
schon lange etablierte Regie-Veteran Carl Theoror Dreyer ein Werk
über Hexenverfolgung und radikaler Religionsauslegung in der frühen
Neuzeit. Dabei beruft er sich auf einen echten Fall aus Norwegen,
beziehungsweise bezieht sich auf ein Theaterstück, das diesen Fall
verarbeitet hatte. Nach VAMPYR, noch 1932 in Deutschland gedreht,
ist VREDENS DAG Dreyers zweiter Tonfilm. Seine Inszenierung
übernimmt das Beste aus beiden Welten, um ein zutiefst unangenehmes
Kinostück zu konstruieren, das in einer bedrückenden Düsternis und
langsamen Rhythmus mit säkularem Blick ein zutiefst auf Glauben
basierendes Gesellschaftssystem, in dem alle wie Täter und Opfer
wirken, aber vor allem die Frauen potentiell mit dem Leben bezahlen
dürfen. Wir reden über Dreyer als recht singulären Regisseur, wie
er das Kunstkino Europas im Ganzen und Ingmar Bergman im Besonderen
beeinflusst. Uns interessiert seine Strategie des sehr
distanzierten Blicks, der sich den Figuren niemals identifiziert,
seine Vermengung von zutiefst modernen, teilweise neuen
Inszenierungsstrategien in der mise en scene in Verweisstrukturen
in die Malerei mit schon jetzt vergessenen Elementen des
Stummfilms, sowie den Effekt, Schauspieler mit melodramatischemText
extrem reduktionistisch spielen zu lassen.
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