Episode 077: Die Mörder sind unter uns, 1946
Auf seinem Weg zu einem der einflussreichsten Nachkriegsregisseure
dreht Wolfgang Staudte für die DEFA einen der ersten
Nachkriegsfilme und konfrontiert sein deutsches Publikum mit der
Frage nach Schuld-Repression und der Gefahr des Vergessens.
53 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Wie kann ein deutsches Nachkriegskino aussehen? Sollte es überhaupt
eines geben? Wolfgang Staudte darf 1946 einen der ersten Filme nach
dem Krieg drehen. Und er geht unmittelbar auf Konfrontationskurs:
jeder im deutschen Publikum soll sich bei DIE MÖRDER SIND UNTER UNS
wiedererkennen. Die eigene Repression, das eigene Leugnen der
Schuld, das Wegdrängen der schrecklichen Gegenwart und der noch
schrecklicheren unmittelbaren Vergangenheit. Wir unterhalten uns
darüber, wie Staudte diesen Effekt erzielt: einerseits mit
Vorkriegsmitteln, mit expressionistischem Licht und stark
psychologisierender Kamera. Andererseits mit Brechtianischen
Konzepten, die wegweisend für das ostdeutsche Kino werden sollen.
Denn der Film ist eindeutig didaktisch, alles andere als subtil –
aber er stellt diese Grundhaltung auch ständig aus, lässt uns als
mündige Zuschauer entscheiden, ob wir bei seinen Lektionen mitgehen
wollen. Und dann hängt über allem noch diese Frage: lässt sich nach
dem, was geschehen ist, überhaupt eine neue Sinnhaftigkeit finden,
die nicht verlogen ist?
eines geben? Wolfgang Staudte darf 1946 einen der ersten Filme nach
dem Krieg drehen. Und er geht unmittelbar auf Konfrontationskurs:
jeder im deutschen Publikum soll sich bei DIE MÖRDER SIND UNTER UNS
wiedererkennen. Die eigene Repression, das eigene Leugnen der
Schuld, das Wegdrängen der schrecklichen Gegenwart und der noch
schrecklicheren unmittelbaren Vergangenheit. Wir unterhalten uns
darüber, wie Staudte diesen Effekt erzielt: einerseits mit
Vorkriegsmitteln, mit expressionistischem Licht und stark
psychologisierender Kamera. Andererseits mit Brechtianischen
Konzepten, die wegweisend für das ostdeutsche Kino werden sollen.
Denn der Film ist eindeutig didaktisch, alles andere als subtil –
aber er stellt diese Grundhaltung auch ständig aus, lässt uns als
mündige Zuschauer entscheiden, ob wir bei seinen Lektionen mitgehen
wollen. Und dann hängt über allem noch diese Frage: lässt sich nach
dem, was geschehen ist, überhaupt eine neue Sinnhaftigkeit finden,
die nicht verlogen ist?
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