Episode 074: The Last Movie, 1971
Dennis Hoppers Film 1 nach seinem finanziellen und filmischen
Erfolg EASY RIDER bringt Hollywoods Executives dazu, das Werk und
seinen Regisseur in den Giftschrank zu sperren; zu Unrecht, denn
eigentlich sehen wir hier vor allem eins: New Hollywood auf 11
50 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Wirr sei Dennis Hoppers Nachfolger zum epochalen EASY RIDER, hörte
man immer wieder. Völlig zu Recht im Giftschrank des Studios
verschwunden. Ein komplett verdrogter, narzisstischer Alptraum von
Film, unerträglich. Und dann bekommt man THE LAST MOVIE endlich zu
sehen – jahrelang kein ganz leichtes Unterfangen – und es stellt
sich raus: stimmt alles gar nicht. THE LAST MOVIE erzählt - formal
ambitioniert aber keineswegs unverständlich - von Kansas, einem
amerikanischen Möchtegern-Cowboy, der in Peru (!) eine
Westernkulisse an amerikanische Filmprojekte vermietet. Bis eben
keine Filmcrew mehr kommt. Und die Einheimischen anfangen, den
letzten Film der dort vor der Kamera war einfach nochmal zu drehen.
Mit einer Apparatur aus Holz. Und irgendein gringo muss der
Bösewicht in diesem Film sein. Klar, dafür kommt nur Kansas in
Frage. Zwischendrin: Kansas praktiziert freie (?) Liebe in der
freien (?) Natur mit seiner Geliebten. Er versucht, einem reichen
Amerikaner die Tochter auszuspannen. Er dreht eben diesem
Pfeffersack Geld aus der Tasche, um mit einem Bekannten auf
Goldsuche zu gehen, in bester Conquistador-Manier. Und er ist
traurig und einsam, einsam und traurig. Es geht also um fragile
Männlichkeit, US-amerikanischen Kolonialismus, Hippie-Skepsis, den
Hollywoodfilm als ideologischen Erfüllungsgehilfen des Kapitals,
und manchmal auch um Drogen. Mit anderen Worten: es ist ein New
Hollywood-Film. Ein besonders finsterer, verzweifelter, exzessiver.
Wir, fasziniert, nehmen ihn in dieser Folge mit großem Vergnügen
auseinander.
man immer wieder. Völlig zu Recht im Giftschrank des Studios
verschwunden. Ein komplett verdrogter, narzisstischer Alptraum von
Film, unerträglich. Und dann bekommt man THE LAST MOVIE endlich zu
sehen – jahrelang kein ganz leichtes Unterfangen – und es stellt
sich raus: stimmt alles gar nicht. THE LAST MOVIE erzählt - formal
ambitioniert aber keineswegs unverständlich - von Kansas, einem
amerikanischen Möchtegern-Cowboy, der in Peru (!) eine
Westernkulisse an amerikanische Filmprojekte vermietet. Bis eben
keine Filmcrew mehr kommt. Und die Einheimischen anfangen, den
letzten Film der dort vor der Kamera war einfach nochmal zu drehen.
Mit einer Apparatur aus Holz. Und irgendein gringo muss der
Bösewicht in diesem Film sein. Klar, dafür kommt nur Kansas in
Frage. Zwischendrin: Kansas praktiziert freie (?) Liebe in der
freien (?) Natur mit seiner Geliebten. Er versucht, einem reichen
Amerikaner die Tochter auszuspannen. Er dreht eben diesem
Pfeffersack Geld aus der Tasche, um mit einem Bekannten auf
Goldsuche zu gehen, in bester Conquistador-Manier. Und er ist
traurig und einsam, einsam und traurig. Es geht also um fragile
Männlichkeit, US-amerikanischen Kolonialismus, Hippie-Skepsis, den
Hollywoodfilm als ideologischen Erfüllungsgehilfen des Kapitals,
und manchmal auch um Drogen. Mit anderen Worten: es ist ein New
Hollywood-Film. Ein besonders finsterer, verzweifelter, exzessiver.
Wir, fasziniert, nehmen ihn in dieser Folge mit großem Vergnügen
auseinander.
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