Episode 072: Reporter des Satans (Ace in the Hole), 1951
Billy Wilder produziert selbst und lässt sich und seinen zynischen
Blick auf die amerikanische Nachkriegsgesellschaft von der Leine;
sein Film ist fantastisch, aber wird in seiner Düsternis an der
Kinokasse abgestraft.
51 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
1951 darf Billy Wilder zum ersten Mal in den USA einen seiner Filme
auch selbst produzieren, und er nutzt die Gelegenheit: ein
Studioproduzent hätte ihm sicher Kurskorrekturen verordnet, so
finster ist dieser Noir trotz der Wüstensonne von New Mexico. Kirk
Douglas ist hier Chuck Tatum, maximaler Unsympath, Alkoholiker,
zynischer Star-Reporter und down on his luck. Vollkommen
selbstverschuldet ist er bei allen großen Zeitungen rausgeflogen
und muss sich deswegen bei einem Lokalblatt in Albuquerque
verdingen. Dort wartet er nur auf seine Chance, die eine große
Story, die ihm wieder in die big league verhilft. Als ein naiver
Tankstellenwart in einer native American-Grabstätte verschüttet
wird, fängt Tatum an, die Rettungsaktion als verlogenes, kitschiges
Melodram zu inszenieren. Seine Komplizen: nach und nach ein
Querschnitt durch die gesamte amerikanische Nachkriegsgesellschaft.
Und wir, die Zuschauer. Wir unterhalten uns darüber, wie Wilder uns
als Publikum moralisch fordert; dass wir es bei ACE IN THE HOLE
keinesfalls nur mit einer oberflächlichen Medienschelte zu tun
haben; und bewundern Wilders unnachahmliche, bis ins Detail
feingetunte Dramaturgie.
auch selbst produzieren, und er nutzt die Gelegenheit: ein
Studioproduzent hätte ihm sicher Kurskorrekturen verordnet, so
finster ist dieser Noir trotz der Wüstensonne von New Mexico. Kirk
Douglas ist hier Chuck Tatum, maximaler Unsympath, Alkoholiker,
zynischer Star-Reporter und down on his luck. Vollkommen
selbstverschuldet ist er bei allen großen Zeitungen rausgeflogen
und muss sich deswegen bei einem Lokalblatt in Albuquerque
verdingen. Dort wartet er nur auf seine Chance, die eine große
Story, die ihm wieder in die big league verhilft. Als ein naiver
Tankstellenwart in einer native American-Grabstätte verschüttet
wird, fängt Tatum an, die Rettungsaktion als verlogenes, kitschiges
Melodram zu inszenieren. Seine Komplizen: nach und nach ein
Querschnitt durch die gesamte amerikanische Nachkriegsgesellschaft.
Und wir, die Zuschauer. Wir unterhalten uns darüber, wie Wilder uns
als Publikum moralisch fordert; dass wir es bei ACE IN THE HOLE
keinesfalls nur mit einer oberflächlichen Medienschelte zu tun
haben; und bewundern Wilders unnachahmliche, bis ins Detail
feingetunte Dramaturgie.
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