Episode 071: Ugetsu - Erzählungen unter dem Regenmond (Ugetsu monogatari), 1953
Mizoguchis jidai-geki ist ein Film, der den Zweiten Weltkrieg
reflektiert, aber dezidiert konservativ bleibt. Eine Frage ist, ob
der westliche Hype ein falsch-verstandenes Realismus-Versprechen
als Basis hat.
47 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Ohne Kenji Mizoguchis UGETSU MONOGATARI kein Siegeszug des
japanischen Kinos im Westen: neben Akira Kurosawa steht kaum ein
anderer Filmemacher so sehr für das sogenannte goldene Zeitalter
des japanischen Filmschaffens. Anfang der 50er Jahre ist Mizoguchi
auch einer der ersten, die sich mit Japans Rolle im Zweiten
Weltkrieg auseinander setzen. Vordergründig geht es in UGETSU um
das Leid der Landbevölkerung während eines Kriegs zwischen Klans im
16. Jahrhundert. Tatsächlich aber gestaltet Mizoguchi seinen Film
maximal anschlussfähig für eine Welt, der die Grauen des Krieges
noch ganz unmittelbar sind. In UGETSU MONOGATARI werden Frauen
entführt und zur Prostitution gezwungen – ein ganz bewusstes Echo
des Umgangs japanischer Soldaten mit den sogenannten „comfort
women“ während des Weltkriegs. Und brave Bauern verlieren den
Verstand, weil sie glauben, Kriegsgewinnler werden zu können. Wir
setzen uns kritisch damit auseinander, wie ernst man Mizoguchis
ersten Versuch einer verantwortungsbewussten Erinnerungskultur
heute noch nehmen kann. Und arbeiten uns an seinem betont
japanischen Stil ab: Kamerafahrten wie Bildrollen, die sich vor
unseren Augen entfalten.
japanischen Kinos im Westen: neben Akira Kurosawa steht kaum ein
anderer Filmemacher so sehr für das sogenannte goldene Zeitalter
des japanischen Filmschaffens. Anfang der 50er Jahre ist Mizoguchi
auch einer der ersten, die sich mit Japans Rolle im Zweiten
Weltkrieg auseinander setzen. Vordergründig geht es in UGETSU um
das Leid der Landbevölkerung während eines Kriegs zwischen Klans im
16. Jahrhundert. Tatsächlich aber gestaltet Mizoguchi seinen Film
maximal anschlussfähig für eine Welt, der die Grauen des Krieges
noch ganz unmittelbar sind. In UGETSU MONOGATARI werden Frauen
entführt und zur Prostitution gezwungen – ein ganz bewusstes Echo
des Umgangs japanischer Soldaten mit den sogenannten „comfort
women“ während des Weltkriegs. Und brave Bauern verlieren den
Verstand, weil sie glauben, Kriegsgewinnler werden zu können. Wir
setzen uns kritisch damit auseinander, wie ernst man Mizoguchis
ersten Versuch einer verantwortungsbewussten Erinnerungskultur
heute noch nehmen kann. Und arbeiten uns an seinem betont
japanischen Stil ab: Kamerafahrten wie Bildrollen, die sich vor
unseren Augen entfalten.
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