Episode 69: Sonatine, 1993

Episode 69: Sonatine, 1993

Kitanos früher Yakuza-Film setzt voll auf Verfremdung und Reduktion der Genre-Elemente und agiert stattdessen mit vieldeutigen Projektionsflächen und bitterer Albernheit.
54 Minuten
Podcast
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Ein Podcast über interessante und ältere Filme für die Bluray-Sammlung

Beschreibung

vor 5 Jahren
Ehrenwerte Yakuza im Tourbus: für eine Klimaanlage hat es nicht
gereicht und die Sitzpolster sind abgeranzt, aber immerhin hat der
Boss mitgedacht und jeder bekommt zur Abkühlung ein Eis oder eine
leckere Limo. Klingt wie Klamauk, aber Takeshi Kitano inszeniert
dieses Szenario in SONATINE so nüchtern und beiläufig, dass die
Killerbande eher erbärmlich wirkt. Der ganze Film findet in einem
solchen merkwürdigen Schwebezustand statt, zwischen Genrefilm und
frühem Jim Jarmusch, Melancholie und Ulk. In unserem ersten
Japanuary-Beitrag interessiert uns, mit welchen inszenatorischen
Mitteln Kitano diese atmosphärische Uneindeutigkeit herstellt: mit
Improvisation im Schauspiel und flacher Ausleuchtung,
Frisbee-spielenden Yakuza im Urlaub und einer Gewaltdarstellung,
die immer nur die schlimmen Effekte von Schießereien zeigt. Und
dann eben doch den typischen Storywendungen des Yakuza-Films, auf
die man in Sonatine aber eine Ewigkeit warten muss - und die dann
von Kitano auf links gedreht werden.

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