Episode 68: Atemlos vor Angst (Sorcerer), 1977
Kritisch betrachteter amerikanischer Naturalismus, statt
französischem Existenzialismus: Friedkin übersetzt mit seinem
wuchtigen Thriller die Romanvorlage zu LOHN DER ANGST in die
Sprache New Hollywoods.
60 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
William Friedkin besteht darauf: sein Sorcerer ist nicht etwa ein
Remake von Clouzots LOHN DER ANGST. Stattdessen will er seinen Film
als Neuinterpretation des Originalromans verstanden wissen. Da
gehen wir d’accord: mit dem existenzialistischen Lehrstück SALAIRE
DE LA PEUR hat Friedkins Arbeit nur noch wenig gemeinsam.
Stattdessen wird hier tief in die New Hollywood-Trickkiste
gegriffen. Wir unterhalten uns etwa darüber, wie Friedkin seine
Figuren einführt, noch bevor sie im südamerikanischen Dschungel
landen – mit virtuosen Stilwechseln zum Beispiel, vom bourgeoisen
Drama in Pariser Salons zum amerikanischen Gangsterfilm zum quasi
dokumentarisch gefilmten Bombenattentat in Jerusalem. Und mit dem
für das New Hollywood typischen Drang zum Politischen. Wenn Roy
Scheider, Bruno Cremer und Co. dann endlich im Lastwagen sitzen,
sehr viel schwitzen und verzweifelt gegen die Natur kämpfen, dann
tritt ein ganz anderes Thema als bei Clouzot in den Vordergrund:
die intensive Auseinandersetzung mit dem amerikanischen
Naturalismus, mit einer Prise Weird Tale obendrauf, wenn Bäume
plötzlich nach den Protagonisten zu greifen scheinen.
Remake von Clouzots LOHN DER ANGST. Stattdessen will er seinen Film
als Neuinterpretation des Originalromans verstanden wissen. Da
gehen wir d’accord: mit dem existenzialistischen Lehrstück SALAIRE
DE LA PEUR hat Friedkins Arbeit nur noch wenig gemeinsam.
Stattdessen wird hier tief in die New Hollywood-Trickkiste
gegriffen. Wir unterhalten uns etwa darüber, wie Friedkin seine
Figuren einführt, noch bevor sie im südamerikanischen Dschungel
landen – mit virtuosen Stilwechseln zum Beispiel, vom bourgeoisen
Drama in Pariser Salons zum amerikanischen Gangsterfilm zum quasi
dokumentarisch gefilmten Bombenattentat in Jerusalem. Und mit dem
für das New Hollywood typischen Drang zum Politischen. Wenn Roy
Scheider, Bruno Cremer und Co. dann endlich im Lastwagen sitzen,
sehr viel schwitzen und verzweifelt gegen die Natur kämpfen, dann
tritt ein ganz anderes Thema als bei Clouzot in den Vordergrund:
die intensive Auseinandersetzung mit dem amerikanischen
Naturalismus, mit einer Prise Weird Tale obendrauf, wenn Bäume
plötzlich nach den Protagonisten zu greifen scheinen.
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