Episode 065: Der Mann, der vom Himmel fiel (The Man Who Fell to Earth), 1976
Nicolas Roeg kümmert sich kaum um seinen Science-Fiction-Plot und
erzählt lieber über Abhängigkeiten, Sexualität, radikal subjektive
Blicke und fragile Zeitlichkeit. Ein Blick auf einen Film und ein
filmisches Erbe.
55 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
In seinem narrativen Herzen ein Science-Fiction-Film, der alles,
was kausal SciFi ist, fallen zu lassen scheint, ist Nicolas Roegs
Literaturverfilmung eine fragile Konstruktion, der es um
menschliche Abgründe und Bedingtheiten, Abhängigkeiten und
Sexualität geht. Er bindet seinen Kamerablick an das von David
Bowie gespielte Alien, einen Mann, der sich in die Gesellschaft
einpasst, aber dennoch immer verzerrt von außen auf die Welt
schaut. Gleichzeitig bleibt auch sein Charakter für uns ein Außen,
und so doppelt sich das Filmbild zu einem wenig verlässlichen
Spiegelbild. Roeg, gerade leider verstorben, ist ein Großmeister
des 70er Jahre Arthouse-Films, versteht sich auf ein Kino fern von
absichernden Kausalketten, dem es um Fragen von Zeitlichkeit und
subjektive Erinnerungsbilder geht - ein Potential des Mediums Film,
das er wie kaum ein anderer untersucht. Dabei ist sein Film selten
emotional, aber immer faszinierend, und zutiefst einflussreich. Wir
schauen darauf, wie er mit seinem Erzählen und seiner Ästhetik den
Weg für Lynch, Cronenberg, Egoyan oder Nolan ebnet, aber auch wie
seine Erzählstrategie um den Nukleus einer Figur andere Geschichten
zu arrangieren, Comic-Autor und Film-Vorlagengeber Alan Moore tief
beeinflusst hat. Auch wenn dies nicht sein bester Film ist: Roeg,
den man irgendwo etwas vergessen hatte, hat unsere Kultur
verändert.
was kausal SciFi ist, fallen zu lassen scheint, ist Nicolas Roegs
Literaturverfilmung eine fragile Konstruktion, der es um
menschliche Abgründe und Bedingtheiten, Abhängigkeiten und
Sexualität geht. Er bindet seinen Kamerablick an das von David
Bowie gespielte Alien, einen Mann, der sich in die Gesellschaft
einpasst, aber dennoch immer verzerrt von außen auf die Welt
schaut. Gleichzeitig bleibt auch sein Charakter für uns ein Außen,
und so doppelt sich das Filmbild zu einem wenig verlässlichen
Spiegelbild. Roeg, gerade leider verstorben, ist ein Großmeister
des 70er Jahre Arthouse-Films, versteht sich auf ein Kino fern von
absichernden Kausalketten, dem es um Fragen von Zeitlichkeit und
subjektive Erinnerungsbilder geht - ein Potential des Mediums Film,
das er wie kaum ein anderer untersucht. Dabei ist sein Film selten
emotional, aber immer faszinierend, und zutiefst einflussreich. Wir
schauen darauf, wie er mit seinem Erzählen und seiner Ästhetik den
Weg für Lynch, Cronenberg, Egoyan oder Nolan ebnet, aber auch wie
seine Erzählstrategie um den Nukleus einer Figur andere Geschichten
zu arrangieren, Comic-Autor und Film-Vorlagengeber Alan Moore tief
beeinflusst hat. Auch wenn dies nicht sein bester Film ist: Roeg,
den man irgendwo etwas vergessen hatte, hat unsere Kultur
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