Episode 062: Point Blank, 1967
John Boorman schaut von außen auf die USA und die von seinen
Vorgängern dorthin importierten Ideen des Noir – und er entwickelt
ganz eigene Optionen, die zuzeiten verwirren, aber neue Spannung in
die Erzählung bringen.
55 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Wir machen weiter mit unserem Streifzug durch den Neo-Noir.
Haltestelle diesmal: San Francisco. Aber auch Irland. Da kommt
nämlich Regisseur John Boorman her, und in seinem ersten
amerikanischen Film merkt man das auch sofort. Sein Blick auf die
Bay Area, das wird in jeder Einstellung spürbar, ist exzentrisch.
Boorman fotografiert die Westküste als einen Ort der Einsamkeit, in
Totalen mit viel leerer Landschaft, die trotz strahlendem
Sonnenschein wie im klassischen Film Noir die existenzielle Leere
der Figuren spiegeln. Die Apartment Buildings, in denen Boormans
Gangster in Luxus leben, sehen aus wie aus dem Katalog: Nicht-Orte,
nur für die Durchreise gebaut. Und keiner ist in diesem Film mehr
auf Durchreise als Lee Marvins Walker (der Name verrät es schon).
Der schießt und prügelt sich hier durch die Hierarchie einer
mafiösen Gesellschaft, weil er um 93.000 Dollar betrogen wurde –
aber je einflussreicher die Gangsterbosse sind, die Walker
vermöbelt, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie in den letzten
20 Jahren jemals Kontakt mit Bargeld hatten. Noir wird hier
vollends zum absurden Theater, erzählt wie bei Samuel Beckett in
frustrierenden Kreisläufen, so dass Walker am Ende jeder Episode
wieder da ist, wo er angefangen hat.
Haltestelle diesmal: San Francisco. Aber auch Irland. Da kommt
nämlich Regisseur John Boorman her, und in seinem ersten
amerikanischen Film merkt man das auch sofort. Sein Blick auf die
Bay Area, das wird in jeder Einstellung spürbar, ist exzentrisch.
Boorman fotografiert die Westküste als einen Ort der Einsamkeit, in
Totalen mit viel leerer Landschaft, die trotz strahlendem
Sonnenschein wie im klassischen Film Noir die existenzielle Leere
der Figuren spiegeln. Die Apartment Buildings, in denen Boormans
Gangster in Luxus leben, sehen aus wie aus dem Katalog: Nicht-Orte,
nur für die Durchreise gebaut. Und keiner ist in diesem Film mehr
auf Durchreise als Lee Marvins Walker (der Name verrät es schon).
Der schießt und prügelt sich hier durch die Hierarchie einer
mafiösen Gesellschaft, weil er um 93.000 Dollar betrogen wurde –
aber je einflussreicher die Gangsterbosse sind, die Walker
vermöbelt, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie in den letzten
20 Jahren jemals Kontakt mit Bargeld hatten. Noir wird hier
vollends zum absurden Theater, erzählt wie bei Samuel Beckett in
frustrierenden Kreisläufen, so dass Walker am Ende jeder Episode
wieder da ist, wo er angefangen hat.
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