Episode 060: The Other Side of the Wind, 2018
Mit einem ganzen Arsenal an Strategien der Überdeterminierung und
Ästhetisierung schickt uns Orson Welles zwischen die
Film-Realitäten, selbst wenn wir überlegen, wie viel Welles die
Rekonstruktion überhaupt erlaubt.
58 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Jahren
Die Frage steht im Raum: von wem ist dieser Film? Orson Welles
liefert klar eine Vision und die Bilder, aber ihre Montage und die
gesamte Postproduction bleibt für uns eine Rekonstruktion, die wir
nicht fest verankern können. Auch wenn wir diese Verunsicherung
ablegen, THE OTHER SIDE OF THE WIND, schon in sich eigentlich der
Titel des Films im Film, tut alles dafür, uns in einem Status
absoluter Inhaltsüberforderung zu halten. Überdeterminierungen,
Wechsel der Film-Realitäten, Materialien und Perspektiven, sowie
eine Mehrstimmigkeit in der Narration machen es nicht einfach. Wir
nähern uns dem Film mit Blick auf die Fertigung, aber auch die
filmgeschichtliche Einordnung zwischen altem Hollywood, dem
Aufkommen der movie brats und der Ästhetisierung im neuen
europäischen Film. Dabei können wir, in aller Unsicherheit über die
Autorschaft, eines sagen: so richtig autobiographisch ist hier
nichts, diesen doppelten Boden hat uns Orson Welles definitiv
gelegt, aber er zieht ihn mehrfach im Laufe des Filmes unter
unseren interpretatorischen Füßen weg, ob nun in genau der Form,
wie er es komponiert hätte, oder eben in Form einer Rekonstruktion.
liefert klar eine Vision und die Bilder, aber ihre Montage und die
gesamte Postproduction bleibt für uns eine Rekonstruktion, die wir
nicht fest verankern können. Auch wenn wir diese Verunsicherung
ablegen, THE OTHER SIDE OF THE WIND, schon in sich eigentlich der
Titel des Films im Film, tut alles dafür, uns in einem Status
absoluter Inhaltsüberforderung zu halten. Überdeterminierungen,
Wechsel der Film-Realitäten, Materialien und Perspektiven, sowie
eine Mehrstimmigkeit in der Narration machen es nicht einfach. Wir
nähern uns dem Film mit Blick auf die Fertigung, aber auch die
filmgeschichtliche Einordnung zwischen altem Hollywood, dem
Aufkommen der movie brats und der Ästhetisierung im neuen
europäischen Film. Dabei können wir, in aller Unsicherheit über die
Autorschaft, eines sagen: so richtig autobiographisch ist hier
nichts, diesen doppelten Boden hat uns Orson Welles definitiv
gelegt, aber er zieht ihn mehrfach im Laufe des Filmes unter
unseren interpretatorischen Füßen weg, ob nun in genau der Form,
wie er es komponiert hätte, oder eben in Form einer Rekonstruktion.
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