Episode 21: Guten Morgen (Ohayo / Good Morning), 1959
Typisch in der Inszenierung, aber milde und hoffnungsvoll im
Inhalt: diese Komödie ist ein sehr guter Einstieg in das Werk des
Yasujiro Ozu.
42 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Jahren
Zwei Schüler treten in den Schweige-Streik, weil ihnen ein
Fernseher im Haushalt verwehrt wird, die Vorsitzende des
Hausfrauen-Clubs befürchtet, dass eine Nachbarin die
Mitgliedsbeiträge zwecks Kaufs einer Waschmaschine unterschlagen
hat - auf den ersten Blick scheint es in GUTEN MORGEN von Yasujiro
Ozu um Banalitäten zu gehen. Doch auf dem zweiten Blick werden
hier, im Kleinen der Vorstadt und bei jungen Familien, die großen
Konfliktlinien des Nachkriegsjapan verhandelt: Moderne versus
Tradition, demokratisches Familienverständnis versus Patriarchat,
alte Rollenverständnisse versus wirtschaftliche Neuordnung. Wir
reden darüber, wie Ozus in seinen Melodramen entwickelter, strenger
Stil einen freien Blick auf eine Welt erlaubt, in der selbst die
Akteure sich dessen nicht bewusst sind, dass sie gerade ihre Welt
verändern, aber merken auch an, warum diese Filme im Zeitalter von
großen HD-TVs erst wieder funktionieren können. Es bleibt am Ende
ein leichter, fast verschmitzter Film der trotz des
Regisseurs-Alters von damals 55 Jahren als alterweise und milde
gesehen werden kann.
Fernseher im Haushalt verwehrt wird, die Vorsitzende des
Hausfrauen-Clubs befürchtet, dass eine Nachbarin die
Mitgliedsbeiträge zwecks Kaufs einer Waschmaschine unterschlagen
hat - auf den ersten Blick scheint es in GUTEN MORGEN von Yasujiro
Ozu um Banalitäten zu gehen. Doch auf dem zweiten Blick werden
hier, im Kleinen der Vorstadt und bei jungen Familien, die großen
Konfliktlinien des Nachkriegsjapan verhandelt: Moderne versus
Tradition, demokratisches Familienverständnis versus Patriarchat,
alte Rollenverständnisse versus wirtschaftliche Neuordnung. Wir
reden darüber, wie Ozus in seinen Melodramen entwickelter, strenger
Stil einen freien Blick auf eine Welt erlaubt, in der selbst die
Akteure sich dessen nicht bewusst sind, dass sie gerade ihre Welt
verändern, aber merken auch an, warum diese Filme im Zeitalter von
großen HD-TVs erst wieder funktionieren können. Es bleibt am Ende
ein leichter, fast verschmitzter Film der trotz des
Regisseurs-Alters von damals 55 Jahren als alterweise und milde
gesehen werden kann.
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