Risse im chinesisch-russischen Verhältnis? | Von Thomas Röper
18 Minuten
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vor 3 Monaten
Ukrainischer Angriff auf Kursk
Gibt es Risse im chinesisch-russischen Verhältnis?
Die chinesische Reaktion auf den ukrainischen Angriff auf Kursk
zeigt einen möglichen Riss im chinesisch-russischen Verhältnis,
auf die ein lesenswerter russischer Artikel hingewiesen hat.
Ein Standpunkt von Thomas Röper.
Offiziell sprechen Moskau und Peking davon, dass ihre Beziehungen
ein nie dagewesenes Niveau erreicht hätten. Und das stimmt
sicherlich auch, aber man darf nie den ausgesprochen wichtigen
Satz des großen Egon Bahr vergessen, den er 2013 in einer Rede
vor Schülern in Heidelberg gesagt hat:
„In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder
Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie
sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“
Das gilt auch für Russland und China, denn auch diese beiden
Staaten haben Interessen, die nicht immer identisch sind. Das
kann man im Nahen Osten sehen, wo beide Länder um Einfluss
buhlen, allerdings aus unterschiedlichen Motiven: Russland will
eine enge Zusammenarbeit mit den arabischen Ölförderländern, um
den Ölpreis möglichst stabil und auf einem nicht zu niedrigem
Niveau zu halten. China will einen niedrigen Ölpreis und sichere
Öllieferanten. Daher gibt es im Nahen Osten durchaus eine
Konkurrenz zwischen Russland und China. Einig sind sich beide
Länder nur darin, dass die USA die Region verlassen sollten, aber
danach hört die Einigkeit wohl auch schon auf.
Ich arbeite derzeit an einer Recherche über Afrika, wo Russland
und China ebenfalls das gemeinsame Interesse haben, den Westen
aus der Region zu verdrängen, aber danach hört die Einigkeit auch
dort wieder auf. China will billige und zuverlässige
Rohstofflieferungen aus Afrika, Russland will den Afrikanern mit
seiner Erfahrung beim Abbau der Rohstoffe helfen, also haben
Russland und China auch hier wieder unterschiedliche Interessen,
der eine aus der Sicht des Käufers und der andere aus Sicht des
Verkäufers.
Russland und China wurden von den USA, die beide Länder zu
Feinden erklärt haben und mit Sanktionen und anderen Methoden
bekämpfen, regelrecht in ihre heute so engen Beziehungen
gezwungen. Aber das bedeutet nicht, dass sie „Freunde“ sind, weil
es in der Geopolitik – siehe Egon Bahr – immer nur „um die
Interessen von Staaten“ geht.
In Russland ist ein sehr interessanter Artikel erschienen, der
aufzeigt, wie die unterschiedlichen Interessen zwischen Moskau
und Peking sich im Ukraine-Konflikt zeigen. Das ist natürlich
nicht das, was das offizielle Moskau und Peking verkünden. Daher
habe ich, um zu zeigen, wie breit das Meinungsspektrum in
Russland ist, diesen Artikel übersetzt.
Beginn der Übersetzung:
In Kursk hat eine „Sicherungsoperation“ des amerikanischen
Rückzugs aus der Ukraine begonnen: Chinas schlaues Spiel.
... hier weiterlesen:
https://apolut.net/risse-im-chinesisch-russischen-verhaeltnis-von-thomas-roeper
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