Folge 39: Was tun gegen die extreme Rechte?
Gespräch mit Katja Glybowskaja vom AWO Landesverband Thüringen
36 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 2 Monaten
Im Vorfeld der Landtagswahlen in Thüringen am 1. September 2024
spricht Host Holger Klein in der aktuellen Podcast-Episode von
"Deutschland, du kannst das" mit der Geschäftsführerin des AWO
Landesverbandes Thüringen Katja Glybowskaja. Die beiden diskutieren
unter anderem über die möglichen Ursachen für die Zustimmung zu
rechtsextremen Positionen, die Notwendigkeit von Demokratiebildung
als Voraussetzung für engagierte Bürger*innen und die Bedeutung
einer vitalen Zivilgesellschaft für ein demokratisches Gemeinwesen.
„Es gibt eine Entfremdung zwischen einer politischen Welt und der
Lebenswelt vieler Menschen.“ Umso wichtiger ist daher „ein
lebendiges Gemeinwesen“, so Katja Glybowskaja. Dass sichs vor allem
dort rechtsextreme Positionen verfangen, „wo ein Gemeinwesen
ausstirbt; wo es eben keinen Dorfverein mehr gibt, wo der
Kindergarten zu ist, wo es keinen Arzt mehr gibt, keine Apotheke,
wo der Nahverkehr nur einmal am Tag hinfährt“, ist kein Zufall.
Hier müsse auch die AWO sehen, „wie wir dort präsent sein und
mitwirken können, damit die Zivilgesellschaft stark bleibt.“
Glybowskaja betont, dass dies nicht nur in strukturschwachen
Regionen so sein sollte, sondern auch „in Großstädten wo
Jugendzentren in Quartieren leer stehen und diese rasch von den
Rechten belegt werden, um Angebote zu machen.“ Grundsätzlich
bekräftigt Katja Glybowskaja die Bedeutung von Demokratiebildung
für ein funktionierendes Gemeinwesen: „Menschen werden dadurch
handlungs- und sprachfähig; sie bekommen Instrumente an die Hand,
um Konflikte zu thematisieren, Konflikte zu moderieren, Haltungen
auszutauschen, aber auch Hintergrundwissen anzusammeln.“ Umso
wichtiger ist es in diesem Zusammenhang die Verabschiedung eines
lang geplanten Demokratiefördergesetzes, „damit gerade dieses
Arbeitsfeld auf stabile Füße gestellt wird.“ In Spekulation über
eine mögliche Regierungsbeteiligung der AfD und die Auswirkung auf
die AWO konstatiert Katja Glybowskaja, „dass dies die zentrale
Rolle der AWO gefährden könnte, da unsere Werte von Freiheit,
Gleichheit und Toleranz im direkten Widerspruch zu den Werten der
extremen Rechten stehen.“ Zu befürchten wären etwa Einschnitte bei
Fragen der Inklusion in Kindergärten und Schulen, der
Ganztagsbetreuung, in Fragen der Pflege und anderen sozialen
Bereichen. Doch so weit möchte Katja Glybowskoja nicht gehen, im
Gegenteil: „Ich glaube daran, dass die Demokratinnen und Demokraten
in Thüringen zusammenstehen und eine solche Entwicklung nicht
zulassen. Und ich glaube auch daran, dass wir eine so starke
Zivilgesellschaft haben, dass es auch in den nächsten Wochen –
unter Beteiligung der AWO – noch gelingen wird, entsprechend zu
mobilisieren.“
spricht Host Holger Klein in der aktuellen Podcast-Episode von
"Deutschland, du kannst das" mit der Geschäftsführerin des AWO
Landesverbandes Thüringen Katja Glybowskaja. Die beiden diskutieren
unter anderem über die möglichen Ursachen für die Zustimmung zu
rechtsextremen Positionen, die Notwendigkeit von Demokratiebildung
als Voraussetzung für engagierte Bürger*innen und die Bedeutung
einer vitalen Zivilgesellschaft für ein demokratisches Gemeinwesen.
„Es gibt eine Entfremdung zwischen einer politischen Welt und der
Lebenswelt vieler Menschen.“ Umso wichtiger ist daher „ein
lebendiges Gemeinwesen“, so Katja Glybowskaja. Dass sichs vor allem
dort rechtsextreme Positionen verfangen, „wo ein Gemeinwesen
ausstirbt; wo es eben keinen Dorfverein mehr gibt, wo der
Kindergarten zu ist, wo es keinen Arzt mehr gibt, keine Apotheke,
wo der Nahverkehr nur einmal am Tag hinfährt“, ist kein Zufall.
Hier müsse auch die AWO sehen, „wie wir dort präsent sein und
mitwirken können, damit die Zivilgesellschaft stark bleibt.“
Glybowskaja betont, dass dies nicht nur in strukturschwachen
Regionen so sein sollte, sondern auch „in Großstädten wo
Jugendzentren in Quartieren leer stehen und diese rasch von den
Rechten belegt werden, um Angebote zu machen.“ Grundsätzlich
bekräftigt Katja Glybowskaja die Bedeutung von Demokratiebildung
für ein funktionierendes Gemeinwesen: „Menschen werden dadurch
handlungs- und sprachfähig; sie bekommen Instrumente an die Hand,
um Konflikte zu thematisieren, Konflikte zu moderieren, Haltungen
auszutauschen, aber auch Hintergrundwissen anzusammeln.“ Umso
wichtiger ist es in diesem Zusammenhang die Verabschiedung eines
lang geplanten Demokratiefördergesetzes, „damit gerade dieses
Arbeitsfeld auf stabile Füße gestellt wird.“ In Spekulation über
eine mögliche Regierungsbeteiligung der AfD und die Auswirkung auf
die AWO konstatiert Katja Glybowskaja, „dass dies die zentrale
Rolle der AWO gefährden könnte, da unsere Werte von Freiheit,
Gleichheit und Toleranz im direkten Widerspruch zu den Werten der
extremen Rechten stehen.“ Zu befürchten wären etwa Einschnitte bei
Fragen der Inklusion in Kindergärten und Schulen, der
Ganztagsbetreuung, in Fragen der Pflege und anderen sozialen
Bereichen. Doch so weit möchte Katja Glybowskoja nicht gehen, im
Gegenteil: „Ich glaube daran, dass die Demokratinnen und Demokraten
in Thüringen zusammenstehen und eine solche Entwicklung nicht
zulassen. Und ich glaube auch daran, dass wir eine so starke
Zivilgesellschaft haben, dass es auch in den nächsten Wochen –
unter Beteiligung der AWO – noch gelingen wird, entsprechend zu
mobilisieren.“
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