OK COOL trifft: eine Gewerkschaft für die deutsche Spielebranche (Sonderfolge)

OK COOL trifft: eine Gewerkschaft für die deutsche Spielebranche (Sonderfolge)

Eine Sonderfolge aus aktuellem Anlass
51 Minuten

Beschreibung

vor 4 Wochen
Die deutsche Spieleindustrie kann auf eine lange und bunte
Geschichte zurückblicken, die bis heute große Klassiker wie auch
experimentierfreudige, kleine Indies hervorgebracht hat. Fast alle
Bundesländer stellen jährlich Fördertöpfe zur Verfügung, über ein
dutzend Hochschulen und Universitäten bilden in umfangreichen
Studiengängen den Nachwuchs aus und in jeder größeren Stadt gibt es
Networking-Events, Spielkultur-Festivals und andere Möglichkeiten
zum kreativen Austausch. Das ist allerdings nur eine Seite der
berühmten Medaille: Besagte Fördertöpfe sind zu klein, von
Bürokratie blockiert oder ohne Vorwarnung im Voraus leer.
Gehaltsniveaus bewegen sich im Vergleich zur beachten Tech-Branche
weit unter dem Durchschnitt, mit riesigen Unterschieden innerhalb
unterschiedlichster Arbeitsbereiche wie Art Design und
Programmierung. Überstunden und Crunch gehören trotz
Arbeitsschutzgesetzen noch immer zum Arbeitsalltag vieler Studios,
Kündigungswellen fegen regelmäßig durch die Sitzreihen, die
KI-Bedrohung stellt zukünftige Arbeitsplätze in Frage und
schwelender Sexismus wird aus Angst vor Repression vertuscht. Mit
anderen Worten: Ja, die deutsche Spielebranche pulsiert, aber sie
kämpft gleichzeitig auch mit vielen Problemen. Nicht unbedingt
lösen, aber zumindest auffangen und bearbeiten könnte diese
Probleme eine Gewerkschaft für die deutsche Spielebranche, die sich
spezifisch und informiert mit den Konflikten innerhalb der
Industrie auskennt und Betroffene in ihren Rechten als Arbeitnehmer
stärken kann. Davon sind einige Entwickler überzeugt - und sie
wollen nun in enger Zusammenarbeit mit der Ver.di endlich die
Gründung einer Gewerkschaft anschieben, die als starke Lobby für
deutsche EntwicklerInnen agieren kann. Zu diesen Gründerköpfen
gehört auch Rüdiger Brandis, der im Gespräch mit Dom Schott die
Ziele dieser frischen Initiative vorstellt, die Vorzüge einer
Gewerkschaft nochmals niedrigschwellig erklärt und analysiert,
warum es bisher noch keinen Vorstoß dieser Art erfolgreich gegeben
hat.

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