#263 Intel Aktie jetzt kaufen? Eine Analyse von Ulrich Müller!

#263 Intel Aktie jetzt kaufen? Eine Analyse von Ulrich Müller!

Intel Aktie jetzt kaufen? Eine Analyse von Ulrich Müller! Wir besprechen einen Einzelwert: Die Intel Aktie. Mich erreichen in letzter Zeit viele Fragen zu der Aktie, da sie aktuell wieder sehr schwächelt. Vor ein paar Jahren war sie einer meiner...
19 Minuten

Beschreibung

vor 3 Wochen
Intel Aktie jetzt kaufen? Eine Analyse von Ulrich Müller!

Wir besprechen einen Einzelwert: Die Intel Aktie. Mich erreichen
in letzter Zeit viele Fragen zu der Aktie, da sie aktuell wieder
sehr schwächelt. Vor ein paar Jahren war sie einer meiner
Favoriten und ich habe sie gerne empfohlen, mit dem Gefühl, der
Wert würde sich gut und gerne verdoppeln. Tatsächlich ist auch
genau das eingetreten - bis jetzt. Aktuell steht die Intel Aktie
wieder bei 20 Dollar und damit stellt sich einmal mehr die Frage,
ob man die Intel Aktie noch kaufen sollte oder lieber nicht. In
dieser Folge bekommst Du einen Überblick über die
Analysten-Meinungen, die Indikatoren und meine persönliche
Einschätzung anhand der Entwicklungen in den letzten
Jahren. 


Dieser Podcast dient keiner Kaufempfehlung. Für welche Werte Du
Dein Geld ausgibst, bleibt allein Dir überlassen.


Auf diese Fragen bekommst Du in der Folge eine Antwort:


Welche Entwicklung hat die Intel Aktie gemacht?


Wie sehen die Zahlen von Intel aus?


Hat Intel Probleme?


Soll man die Intel Aktie nun kaufen oder nicht?
Welche Entwicklung hat die Intel Aktie gemacht?

Schauen wir uns zunächst mal die Historie der Intel Aktie an:
Gegründet in den 80er/90er Jahren war das Unternehmen jahrelanger
Weltmarktführer und auch die Aktie rannte und rannte - bis 2001
der Dotcom Crash die Techwelt auf den Kopf stellte. Danach hatte
die Aktie immer mal Hochs und Tiefs; erfolgreichen Techwerten
gemäß kam sie bisher aber immer wieder auf die Beine. Nach dem
Crash kannte sie von 2009 bis 2021 zumeist nur einen Weg: von 10
Dollar bis auf 70 Dollar geradeaus nach oben.


Als ich 1993 an der Börse angefangen habe, gab es genau zwei
große Konzerne in dem Bereich: Intel und AMD. Mittlerweile ist
eine ganze Reihe weiterer hochklassiger Technologiekonzerne
hinzugekommen, daher ist die Frage durchaus berechtigt, ob man
die Intel Aktie noch kaufen sollte oder nicht. Richtig
Weltmarktführer ist Intel heute nicht mehr, dafür ist die
Konkurrenz zu groß und auch das Thema KI macht dem Konzern zu
schaffen. Man verschläft den Trend zwar nicht, dennoch braucht es
Zeit, sich auf die neuen Gegebenheiten an den Märkten
einzustellen. 
Was sagen die Analysten zum Intel-Wert?

Wenn wir uns die Einschätzungen der Analysten mal ansehen, gibt
es natürlich Bewertungen in allen Bereichen. Das aktuelle
Kursziel der Aktie liegt bei 20 Dollar. Einige der Analysten
haben ein Kursziel von 100 Dollar, andere wiederum nur eines von
17 Dollar - damit gibt es Unterschiede von +400 % bis -15 %. Ich
habe mir daher “nur” 47 Werte näher angeschaut und bin zu
folgendem Ergebnis gekommen:




6 Analysten empfehlen den Kauf




33 halten die Aktie




8 sind sogar eher für einen Verkauf




Für das aktuelle Quartal 3/24 liegen die geschätzten Umsatzwerte
mit 13,5 Milliarden Dollar sogar noch unter den
Analystenschätzungen. Allerdings muss man dennoch das Ganze
betrachten - 13 Milliarden IM QUARTAL sind immer noch stolze 50+
Milliarden Dollar Umsatz im Jahr. Daher macht es an der Stelle
Sinn, sich auch Dinge wie Cashflow und Schulden
anzuschauen. 


Die aktuelle Dividendenrendite liegt übrigens bei 3,58 % und
sieht damit nicht allzu schlecht aus.
Wie sehen die Zahlen von Intel aus?

Der materielle Buchwert von Intel wird auf ca. 83,4 Milliarden
gesetzt. Das Verrückte daran: Aktuell ist auch die
Marktkapitalisierung bei genau diesem Wert.  


An der Börse wird immer der aktuelle Stand bewertet, aber auch
ein Stück weit die zukünftige Entwicklung. In der Regel sind die
Unternehmen an der Börse also ein bisschen höher bewertet. Es ist
sehr selten, eine Aktie von solch einem Wert zum tatsächlichen
Marktwert zu kaufen. 


Intel hat im letzten Jahr einen Umsatz von rund 54 Milliarden
Dollar gemacht, mit einem Gewinn von immerhin noch 1,7
Milliarden. Hier muss man aber sagen, das war auch schon mal
deutlich mehr. Forbes 2000 sagt dazu dennoch, Intel sei immer
noch eins der 500 weltweit größten Unternehmen - was eine
durchaus positive Bewertung ist.


Das Thema Internet von damals erinnert mich übrigens immer ein
bisschen an die KI-Situation von heute: Damals ist Cisco Systems
beispielsweise so gerannt, wie eine Nvidia heute - und nach dem
großen Crash nie wieder auf die Beine gekommen. KI wird die Welt
so verändern wie das Internet und ich glaube, dass auch die
KI-Werte eine ähnliche Entwicklung wie die Internetwerte von
damals durchleben werden. 


Intel hatte in den letzten Jahren eher eine schwache Phase, daher
habe ich die Aktie Ende 2022 gerne empfohlen. Wie ich vermutet
hatte, verdoppelte sich die Aktie auch tatsächlich, bis jetzt,
denn nun steht sie wie gesagt wieder bei 20 Dollar (im Vergleich
zu 50 Dollar zu Jahresbeginn). Wenn wir auf die Indikatoren
schauen, stehen diese aktuell eher auf (Wieder-)Einstieg. 
Hat Intel Probleme?

Wenn wir uns die Aktie insgesamt mal anschauen, stellt sich
natürlich auch die Frage, ob da nicht vielleicht ein Totalverlust
oder eine Insolvenz drohen könnte - oder ob das Ganze als
einmalige Investmentchance zu betrachten ist. In den
Quartalszahlen hat Intel ja aktuell ⅓ des Wertes verloren. 


Hinter den Kulissen ist Intel vor allem auf Rechenzentren und PCs
spezialisiert. Doch das Unternehmen hat es noch nie in der
Geschichte so versemmelt wie jetzt - eben mit diesem ⅓
Wertverlust. Aber schon Finanzbaron Rothschild sagte einst: “Es
ist Zeit zu kaufen, wenn Blut auf den Straßen fließt.” Was machen
wir also aus der aktuellen Situation? Die Intel Aktie kaufen oder
nicht?


Es gilt, was immer gilt: Schau Dir die Zahlen, Daten, Fakten
an. 


Die Geschäftsmodelle von Intel lassen darauf schließen, dass es
eigentlich 6 Hauptgeschäftsbereiche gibt, aufgeteilt in 2
Kernsegmente und einen kleineren Wachstumstreiber. Client
Computing macht rund 50 % des Gesamtumsatzes aus. Der Kernbereich
Data Center mit über 30 % schließt daran an - womit allein diese
beiden Bereiche schon 80 % des Gesamtumsatzes decken. Network
& Edge machen ca. 13,34 % aus. Das Mobile Eye mit 3 %, die
Intel Found Reservices decken rund 0,7 % und die Nano-Bereiche 2
% ab. 


Beim Mobile Eye gibt es nicht nur das Thema der
Halbleiterbranche, sondern man hat im Jahre 2017 den Pionier
Mobile Eye übernommen. Damit wollte man sich im Bereich 
“Autonomes Fahren” positionieren. Für mich ist das ein sehr
spannender Bereich, denn es sollte so ein Upgrade ermöglicht
werden, das - anders als bei Tesla - als Add-on autonomes Fahren
ermöglichen sollte. Mittlerweile hat Intel die Anzahl der
Mitarbeiter von 750 auf über 2000 verdreifacht. Es ist auf jeden
Fall ein Zukunftsmarkt für alle Tech-Konzerne. In Deutschland und
Europa dauert das Ganze aufgrund der ganzen rechtlichen
Geschichten (wer haftet, wenn das Auto voll-autonom jemanden
umfährt?) aber etwas länger.


KI ist ebenfalls ein ganz großer Bereich. Intel hat dort mit IDM
2.0 einen großen Wendepunkt geschaffen. In diesem Bereich wird
sehr viel investiert - bis 2025 soll es die zweite Generation
geben, wenn das gelingt, könnte Intel tatsächlich den Vorsprung
von beispielsweise Samsung wieder ausgleichen oder die
Konkurrenten sogar überholen. 


Mit so hohen Investitionen von 125 Milliarden (25 davon jährlich
wiederkehrend) stellt sich natürlich auch die Verschuldungsfrage
- doch für mich gibt es schlaue und dumme Schulden. An dieser
Stelle wird das Geld zumindest nicht zum Fenster rausgeworfen,
dennoch ist eine so hohe Summe schon ein deutliches Risiko,
solange über KI noch nicht anständig Geld wieder reingeholt wird,
und es wirklich nur eine reine Investition in die Zukunft ist.


Verschuldung ist übrigens gemeinhin ab einem Wert von über 0,5
kritisch zu betrachten. Intel lag Ende 2022 bei einem
Verschuldungsgrad von 0,72, in 2023 sogar bei 1,94 und in diesem
Jahr vielleicht sogar bei fast 3,5. Das bedeutet übersetzt, dass
die Verschuldung 3,5 mal so hoch ist wie das jährliche Debita.
Was, wie gesagt, ein erhebliches Risiko darstellt bzw. darstellen
würde, wäre es nicht sinnvoll investiert.


Die Seite des Cashflows sieht ebenfalls seit 2022 (bis vermutlich
2025) negativ aus, klar, wenn so viel investiert wird. Schlaue
Schulden sind es an dieser Stelle also nur, weil auf eine gut
funktionierende Umsatz-Maschinerie für die Zukunft gebaut
wird. 


Ein abschließender wichtiger Fakt zu Intel: Man kann keine
Prozessoren ohne CPU betreiben - hier hat Intel einen ganz
wichtigen Bereich nach wie vor in der Hand.
Soll man die Intel Aktie nun kaufen oder nicht?

Ich gebe Dir wie immer keine Kaufempfehlung, aber ich möchte Dir
anhand der dargelegten Fakten meine Einschätzung geben: 




Intels KI- und PC-Strategien stehen im harten Wettbewerb (mit
z. B. Nvidia)




Der Markt ist generell sehr hart umkämpft




Derjenige, der das Neuste hat, hat immer die besten Zahlen




Kurzfristig sind die Aussichten sicherlich nicht perfekt und
es gibt strategische Herausforderungen (z. B. Entlassungen
zur Verbesserung der Gewinnmarge und des Cashflows)




Langfristig kann Intel durchaus aber ein spannender Wert
sein, das sehen auch viele der Analysten




Mein Fazit: Intel hat sicherlich gewisse Probleme, ist aber
in großen Märkten unterwegs, die allesamt große
Zukunftsprognosen haben. Intel ist für mich nicht der Trade,
der Dich in 2024 reich macht, aber wenn Du die richtige
Strategie hast und gut diversifiziert bist, kann ein Einstieg
durchaus lohnen.




Kurz gesagt: Intel ist eine interessante Beimischung für ein gut
diversifiziertes Portfolio mit Longterm-Strategy.


Wenn Du noch Fragen hast, dann melde Dich gerne
jederzeit.


---


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Kapitel:


(00:00:00) Entwicklung von Intel


(00:04:22) Zahlen von Intel


(00:14:08) Der Wettbewerb & Fazit

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