Was beunruhigt Sie an der aktuellen Politik, Rainer Faus?

Was beunruhigt Sie an der aktuellen Politik, Rainer Faus?

Rainer Faus ist Meinungsforscher. Im Podcast erzählt er, welche Teile der Gesellschaft sich radikalisieren – und warum er von der Sonntagsfrage wenig hält.
40 Minuten

Beschreibung

vor 3 Monaten
"Wir sehen in unseren Fokusgruppen deutlich, dass sich die Grenze
des Sagbaren in Deutschland verschoben hat", sagt Rainer Faus, der
die Berliner Meinungsforschungsagentur Pollytix gegründet hat.
Viele Menschen würden sich heute krasser gegenüber Ausländern und
Politikerinnen äußern, auch Gewaltandrohungen seien normaler
geworden, erzählt Faus im Podcast "Frisch an die Arbeit". Faus, 45,
hat in Mannheim Sozialwissenschaften studiert, was damals
eigentlich ein Studium mit der "Berufsaussicht Taxifahrer" gewesen
sei. Über seine damalige Freundin kam Faus im Jahr 2004 nach
Singapur, wo er drei Jahre bei einem großen
Marktforschungsunternehmen arbeitete. 2007 wechselte er nach Sydney
und kam zum ersten Mal mit Wahlkämpfen und Meinungsforschung in
Kontakt. Während die deutschen Wahlkämpfe damals noch arg behäbig
gewesen seien, erzählt Faus, hätten die Parteien in Australien zum
Teil täglich Umfragen zur politischen Stimmung erhoben. Dieses
Wissen brachten Faus und seine Co-Gründerin nach Deutschland – und
machten sich mit ihrer eigenen Agentur selbstständig. "Ich muss
schon sagen, dass ich einen hochinteressanten Job habe", sagt Faus
über seine Arbeit. Sorge, erzählt Faus, bereite ihm vor allem die
"Radikalisierung in Teilen der Gesellschaft", die sie auch in ihren
Befragungen und Gruppeninterviews deutlich beobachten könnten. Eine
Teilnehmerin, erzählt Faus, habe in einer Gesprächsrunde einmal
gesagt, sie vertraue "linken Medien wie der 'taz' und der 'Welt'"
einfach nicht. "Da muss man dann schon versuchen, nicht zu lachen",
sagt der Meinungsforscher. Im Podcast erzählt Faus außerdem, was
ihn an der deutschen Politik aktuell beunruhigt, welche Mythen über
rechtsradikale Wählerinnen und Wähler er nicht mehr hören kann, und
warum die klassische Sonntagsfrage analytisch gar nicht so
interessant ist. "Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag
veröffentlicht. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk, Hannah
Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter
frischandiearbeit@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer
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