048 – Sophie Meierhofer: Mein Wirkungskreis für mehr Gerechtigkeit

048 – Sophie Meierhofer: Mein Wirkungskreis für mehr Gerechtigkeit

Sophie ist eine Abenteurerin, die die Welt nachhaltig verbessern will. Als Gründerin von Kärntens erstem Unverpacktladen hat sie eine Plattform für Nachhaltigkeit, Zero Waste und Kreislaufwirtschaft geschaffen.
58 Minuten

Beschreibung

vor 3 Wochen
Sophie Meierhofer ist in Klagenfurt aufgewachsen und sie war schon
früh an den Themen in der Welt interessiert. Ihren Eltern waren
Werte wie Sicherheit und Beständigkeit im Beruf sehr wichtig. Das
haben sie auch an ihre drei Töchter weitergegeben. Sophie bricht da
ein wenig aus und ging schon mit 16 Jahren als Au pair ins Ausland.
Mit 18 Jahren verließ sie Kärnten, um an der Universität Graz JUS
zu studieren. Nach dem Studium arbeitete sie als Juristin in einer
renommierten Wirtschaftskanzlei in Wien. Trotz beeindruckender
Verdienstmöglichkeiten und Karrierechancen stellte sie bald fest,
dass ihre psychische Verfassung zunehmend schlechter wurde. Eines
Tages hatte sie ein einschneidendes Erlebnis, welches für sie zu
einem Zusammenbruch führte. Es war der Anfang eines großen
Veränderungsprozesses für Sophie. Sie hatte die Erkenntnis, dass
sie nicht länger Teil dieses Systems sein konnte, welches andere
Menschen ausbeutet und eine nachhaltige Entwicklung verhindert.
Sobald Sophie für sich Zusammenhänge erkennt, kann sie nicht anders
als diese in ihrem Wirkungskreis zu ändern. Sie hat keine Angst vor
Veränderungen und die Gerechtigkeit steht bei ihr immer im Fokus.
Sie stürzt sich aber nicht Hals über Kopf in unsicheres Gewässer,
sondern bereitet alle Schritte der Veränderung vor. Sie nahm sich
eine Bildungskarnez von der Anwaltei und ging nach Südafrika, wo
sie einen Master in Internationalem Umweltrecht absolvierte. Die
Erfahrung, die sie dort machte hat ihr in vielen Dingen die Augen
geöffnet. Im Studium und vor Ort musste sie allerdings die Realität
globaler Ungerechtigkeiten erkennen und ihr Denken hinterfragen,
was sie zu einem radikalen Umdenken führte. Ihr täglicher Weg
führte sie damals vorbei an einer Mülldeponie und sie hatte täglich
vor Augen wie falsch wir mit unseren Ressourcen umgehen. So kam es
dazu, dass sie sich mit dem Thema „Zero Waste“ zu beschäftigen
begann und selbst versuchte, was sie im Kleinen dazu beitragen
kann. Nach ihrer Rückkehr nach Europa hat sie versucht, das
Erlernte in der Kanzlei umzusetzen, aber sie sagt heute, dass sie
damals ihrer Zeit voraus war und diese Themen noch keine große
Relevanz hatten. So kam es, dass sie sich nach einer neuen
beruflichen Betätigung umsah. Leichter gesagt als getan. Nach
vielen Absagen kam schließlich die Zusage eines Schweizer Start-Ups
für das sie die kommenden Jahre tätig war. Sie war die
Schnittstelle nach Afrika und baute dort Zweigstellen auf. Das
Wissen, dass sie in dieser Zeit erlernt hat, war für sie ein
wesentlicher Baustein für den Aufbau ihres heutigen Unternehmens.
Schließlich entschloss sich Sophie Meierhofer in ihre Heimat
Kärnten zurückzukehren und dort den nachhaltigen Lebensmittelladen
„Kleine Freiheit“ zu eröffnen. Diesen Prozess begann sie während
sie in der Schweiz als Praktikantin in einem „Unverpacktladen“
arbeitete. Sie war und ist bis heute erschrocken darüber wie
komplex es ist ein Unternehmen zu starten und ist überzeugt davon,
dass das Scheitern vieler Jungunternehmen nicht immer mit falschen
Ideen zu tun hat, sondern mit der Herangehensweise an eine
Unternehmensgründung. Ihr Laden ist nicht nur ein Geschäft, sondern
ein Ausdruck ihrer Lebens-Philosophie: Sie setzt auf regionale und
saisonale Produkte, vermeidet Verpackungen und bietet gleichzeitig
ein Vollsortiment mit über 800 Produkten an, sodass sie selber auch
nirgends mehr hingehen muss, um einzukaufen. Sophie und ihre
Mitarbeiterin genießen die Freiheit Produkte die sie gerne hätte,
einfach im Sortiment aufzunehmen. Für die Wahl der Produkte hat sie
klare Kriterien und den Kund:innen kann sie zu jedem Produkt die
Herkunft sowie die Gründe erläutern warum dieses anderen Produkten
vorgezogen wird. Ihr Wissen gibt sie in einem Lehrgang, bei
Workshops und vielen weiteren Formaten und Veranstaltungen in
Klagenfurt weiter. Sophies Ziel ist es, Transparenz zu schaffen und
eine Community aufzubauen, die sich für Nachhaltigkeit engagiert.

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