Genfer Hoffnungen an den Völkerbund

Genfer Hoffnungen an den Völkerbund

4. September 1924
9 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 1 Monat
Aus den Versailler Friedensverhandlungen war die Gründung des
Völkerbundes hervorgegangen, dessen vornehmliches Ziel darin
bestand, einen Krieg, wie man ihn gerade erlebt hatte, zu
verhindern. Es sollte eine Schiedsgerichtsbarkeit geben, um
zwischenstaatliche Konflikte zu lösen, und gegenseitige
Verpflichtungen zur Abrüstung. Besonders in Deutschland war
mancherorts die Skepsis gegenüber dem Gebilde groß und es wurde
vermutet, dass hinter dem Pathos der Oberfläche eine knallharte und
deutschlandfeindliche Interessenspolitik der Franzosen und
Engländer dominierte. Als aber im Spätsommer 1924 der Völkerbund in
Genf unter Beteiligung von deutschen Diplomaten tagte, regte sich
zumindest im Hamburger Fremdenblatt vom 4. September die leise
Hoffnung, dass es Frankreich und England doch ernst meinen könnten
mit den Zielen des Bundes und dass mit einer Beteiligung oder gar
einem Beitritt von Deutschland wirklich ein europäischer Frieden zu
schaffen wäre. Für uns erinnert Rosa Leu an die enttäuschten
Hoffnungen der Zwischenkriegszeit.

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