Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 5 B-Dur WAB 105

Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 5 B-Dur WAB 105

Michael Haefliger führt sein Festival in Luzern seit 25 Jahren. Lena-Lisa Wüstendörfer ist seit zwei Jahren Intendantin einer Konzertreihe im Urner Alpendorf Andermatt.
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Beschreibung

vor 3 Wochen
Michael Haefliger führt sein Festival in Luzern seit 25 Jahren.
Lena-Lisa Wüstendörfer ist seit zwei Jahren Intendantin einer
Konzertreihe im Urner Alpendorf Andermatt. Beide haben Musik
studiert. Haefliger Violine an der New Yorker Juilliard School.
Wüstendörfer an der Musikhochschule Basel ebenfalls Violine und
Dirigieren. Als Dirigentin setzt sie sich mit ihrem Swiss Orchestra
für Schweizer Sinfonik eine Bereicherung des Repertoires. Anton
Bruckner nannte die 5. Sinfonie sein «kontrapunktisches
Meisterstück». Sie ist ein Zeugnis durchdachter Konstruktion. Wie
auch in anderen Sinfonien fasst der Wiener Komponist im Finale
nämlich Themen der drei vorangegangenen Sätze zusammen. Dort
jeweils noch bis zur Kantigkeit zurückgebunden, entfalten sie
zuletzt dann doch die grosse Blütenpracht. Das Karge kam nicht
überall gut an. Die Sinfonie musste sich jahrelang den Weg in den
Konzertsaal bahnen. Bruckners Komponieren wich eben vom
sinfonischen Standard seiner Zeitgenossen ab: Häufig verwendete er
drei statt der üblichen zwei Themen, komponierte sich zuspitzende
und oft nicht auflösende Konflikte, statt kompositorische
Versöhnung. Als die Fünfte 1894 mit 20 Jahren Verspätung in Graz
uraufgeführt wurde, fühlte sich der Dirigent jener Aufführung,
Franz Schalk, genötigt, massiv in den Notentext einzugreifen, um
die Sinfonie «bekömmlicher» zu machen. Bruckner war zu krank, um
nach Graz zu fahren. So musste er nicht miterleben, wie sein ganzer
Stolz, die Doppelfuge im Finale, einfach gestrichen worden war.
Erstausstrahlung: 08.07.2024

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