Ausreiseantrag und vermögensrechtliche Entschädigung. Marga und Dietmar Riemann über die Freiheit, Entscheidungen zu treffen

Ausreiseantrag und vermögensrechtliche Entschädigung. Marga und Dietmar Riemann über die Freiheit, Entscheidungen zu treffen

Marga und Dietmar Riemann über die Freiheit, Entscheidungen zu treffen
47 Minuten

Beschreibung

vor 2 Wochen

Marga und Dietmar Riemann stellten Anfang 1986 einen Antrag auf
Ausreise aus der DDR. Fast vier Jahre des Wartens, der
Ämtergänge, der Schikanen, der Suche nach Unterstützung aus dem
Westen, des Einpackens und wieder Auspackens folgten. Ende
September 1989 durften sie schließlich die DDR verlassen. Dafür
mussten sie ihr Haus „loswerden“. Eine Schenkung an loyale
Empfänger, die Riemanns im Westen ausbezahlt hätten, verhinderte
der Staat. Zehn Jahre lang kämpften Riemanns darum, im
vereinigten Deutschland ihr Haus zurückzubekommen. Schließlich
erhielten sie eine Entschädigung, diese war kaum höher als ihre
Anwaltskosten. Dennoch sind Marga und Dietmar Riemann dankbar.
Weshalb, und wie ihr Ringen mit den staatlichen Stellen aussah,
erfahrt ihr in unserem Podcast. 


Das 2. SED-Unrechtsbereinigungsgesetz regelt u.a. die
verwaltungsrechtliche Rehabilitierung, die wiederum Ansprüche
nach verschiedenen Gesetzen begründen kann. Hierzu gehört das
Vermögensgesetz, auf dessen Grundlage auch die Riemanns
entschädigt wurden.  


Informationen zur verwaltungsrechtlichen Rehabilitierung:
https://www.berlin.de/lageso/versorgung/soziales-entschaedigungsrecht/opfer-von-sed-unrecht/#berrehag 


Die Stiftung Situation Kunst betreut das fotografische Werk von
Dietmar Riemann, aktuell noch bis 24.10.2024 mit einer
Ausstellung in Saarbrücken:
https://situation-kunst.de/ausstellungen/ausstellungen-2023/dietmar-riemann


Zur Erwähnung der Treffen Ausreisewilliger in der Treptower
Bekenntniskirche siehe den heutigen Gedenkort:
https://www.berlin.de/museum-treptow-koepenick/gedenkorte/artikel.853004.php


 Wegen der staatlichen Wohnraumlenkung war die
Familiensituation möglicher Hauskäufer relevant. Weitere
Informationen hierzu:
https://www.mdr.de/geschichte/ddr/alltag/familie/wohnen-plattenbau-102.html#sprung1


Riemann nennt den „Abschnittsbevollmächtigten“ salopp
„Ortsbevollmächtigten“, siehe hierzu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Abschnittsbevollm%C3%A4chtigter


Marga Riemanns Vater war Mitglied der SPD, zur Ost-Berliner
Besonderheit der SPD-Büros bis 1961:
https://spd.berlin/magazin/berliner-stimme/die-ostberliner-spd-von-1946-bis-1961/ 


Podcast-Host Elena Demke zu Mauerfotos aus Ost und West, dabei
geht’s auch um Riemanns heimliche Aufnahmen:
https://www.bpb.de/themen/deutsche-einheit/deutsche-teilung-deutsche-einheit/55860/mauerbilder-in-ost-und-west/ 


Die damalige Tschechoslowakische Sozialistische Republik wurde in
der DDR oft umgangssprachlich „Tschechei“ genannt. Die
historische Belastung des Begriffs wurde damals nicht breit
diskutiert, siehe auch:
https://mzv.gov.cz/bern/de/gegenseitige_beziehungen/kultur/offizielle_bezeichnung_unseres_landes_in.html

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