Irgendwas mit Archiv: Verlieren soziale Bewegungen ihr Gedächtnis?

Irgendwas mit Archiv: Verlieren soziale Bewegungen ihr Gedächtnis?

Verlieren soziale Bewegungen ihr Gedächtnis?
34 Minuten
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In diesem Podcast veröffentlicht die Aktion 3. Welt Saar ihre Vorträge im Podcast-Format.

Beschreibung

vor 1 Monat

Irgendwas mit Archiv: Verlieren soziale Bewegungen ihr
Gedächtnis?


Vortrag mit Bernd Hüttner, Archiv der sozialen
Bewegungen, Bremen


Wer kennt es nicht: politische Aktionen planen, sie durchführen
und sich freuen, wenn die Medien darüber berichten. Am Ende
bleibt für Erledigtes meist nur der Papierkorb. Nur die wenigsten
NGOs legen einen Fundus an, der später in ein Archiv kommt und
damit Chancen hat, die Nachwelt zu bereichern.


Der Verband deutscher Archivare sagte 2016: „Politisch gesehen
ist die Demokratie ohne Protest, Widerstand und Utopie nicht zu
verteidigen und zukunftsfähig zu erhalten. Die


Demokratie lebt nicht allein von ihren Institutionen und Regeln,
sie lebt insbesondere auch vom Engagement ihrer Bürgerinnen und
Bürger außerhalb der Institutionen, Verbände und Parteien. Und
sie lebt auch vom begrenzten Regelbruch und dem Ausprobieren
neuer Ideen.“ (aus: „Zur Zukunft der Archive von Protest-,
Freiheits- und Emanzipationsbewegungen“)


So gibt es im Saarland kein öffentliches Archiv, das sich der
strukturierten Sammlung widmet. Auch bundesweit hat das
archivarische Engagement der sozialen Bewegungen - von Ausnahmen
abgesehen - Projektcharakter ohne Aussicht auf Dauerhaftigkeit.


Weil die Diskussionen verstärkt in virtuellen Räumen stattfinden,
landen weite Teile der Sozialgeschichte im „digitalen Off“.
Dadurch wird es künftigen KämpferInnen schwerer gemacht, mit
einem Blick in die Vergangenheit aktuelle und in die Zukunft
weisende Antworten zu geben. Damit diese Bestand haben, muss
zwischen „Messietum“ und einem „aufgeräumten Desktop“ gedacht und
gehandelt werden. Wie? Das versucht Bernd Hüttner zu erklären. Er
gründete 1999 das „Archiv der sozialen Bewegungen“ in Bremen und
arbeitet seit 2012 bei der Rosa Luxemburg Stiftung als Referent
für Zeitgeschichte.


https://a3wsaar.de/aktion/2017-mai-irgendwas-mit-archiven

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