Medienförderung als Teil der Corporate Social Responsibility
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Beschreibung
vor 1 Monat
Als Tamedia letzte Woche ihre Abbaupläne bekannt gab, ging ein
Aufschrei durch die Schweiz. Der Medienkonzern bestätigte die
schlimmsten Befürchtungen. Er verstärkte damit die Entwicklung
der ganzen Branche: Die Medien ziehen sich immer mehr aus dem
Lokalen zurück auf eine unverbindlich überregionale Ebene. Das
Resultat der Zusammenlegungen ist das, was ich
«Hors-sol-Journalismus» nenne: Es ist ein Journalismus, der keine
Wurzeln mehr hat, weil die Inhalte in möglichst vielen Regionen
funktionieren müssen. Die Schweiz ist deshalb wütend auf Tamedia
und schaut zornig nach Zürich. Doch damit schlagen wir den Sack
statt den den Esel. Tamedia reagiert mit ihrer Hors-sol-Strategie
lediglich auf den Werbemarkt: Werbung wird auch in der Schweiz
immer häufiger digital ausgespielt und dabei fast ausschliesslich
von Algorithmen gesteuert. Das heisst: Die Werbeschaltungen
richten sich nach Klickzahlen. Das aber ist kein Naturgesetz,
sondern der Entscheid der Werbeauftraggeber, die das Schalten
ihrer digitalen Anzeigen einem Computerprogramm überlassen. Das
muss nicht sein. Würden diese Werbekunden auch nur einen Teil
ihrer Budgets bewusst und qualitativ einsetzen, wäre für die
journalistischen Medien viel gewonnen. Mein Wochenkommentar über
die Verantwortung der Privatwirtschaft, Medienförderung als Teil
der Corporate Social Responsibility zu begreifen.
Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er
ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über
Medien, die Digitalisierung und KI.
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